Feste Abfälle sind unsere Kompetenz
Der Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, den materiellen Fußabdruck der EU zu verringern. Dazu sollen höhere Recycling- und Verwertungsraten beitragen. Die Abfallwirtschaft stellt das vor neue Herausforderungen.
Gemischte Siedlungsabfälle bergen ein hohes Wertstoffpotenzial. Doch die Recyclingquoten in diesem Bereich zu erhöhen, fordert Anlagenhersteller und Unternehmen der Abfallwirtschaft heraus. Aufbereitungslinien müssen so konzipiert werden, dass der Prozess wertstofforientiert sowie effizient ausgeführt werden kann. Darüber hinaus sollten die Aggregate an wechselnde Bedingungen anzupassen sein. Dafür unterscheiden wir drei Prozessschritte bei der Aufbereitung fester Abfälle: Zerkleinerung, Separation und Sortierung.
Zerkleinerung und Homogenisierung
Die Zerkleinerung schafft die grundlegende Voraussetzung, um gemischte oder vorsortierte Abfälle zu trennen. In diesem Prozessschritt werden Verbunde und Agglomerate aufgeschlossen und auf eine homogene Partikelgröße gebracht, flexible und verformbare Bestandteile wie Kunststofffolien werden wenig oder gar nicht zerkleinert, sprödes Material dagegen schon. Für die Aufbereitung fester Abfälle eignen sich langsam laufende Zerkleinerer mit konstanter Durchsatzleistung wie der Terminator von Komptech. Der Einwellenzerkleinerer hat eine geringe Störanfälligkeit und erzeugt einen kontinuierlichen Stoffstrom, dessen Körnung stufenlos graduiert und damit auf die nachfolgenden Aggregate abgestimmt werden kann.
Siebung und Separation
Durch das nachfolgende Sieben werden die Stoffstrombestandteile über ihre Korngröße getrennt: Organisches Material konzentriert sich überwiegend im Feinkorn (Fraktion kleiner 80 Millimeter), heizwertreiche bzw. recycelbare Anteile dagegen im Überkorn. Damit entsteht durch den Siebvorgang bereits ein erster Sortiereffekt.
Als Siebtechnologie kommen von Komptech Trommelsiebe, Scheibensiebe und Spiralwellenabscheider, sowohl mobil als auch stationär zum Einsatz. Eine wesentliche Effizienzsteigerung der anschließenden Sortierung entsteht durch einen ballistischen Separator: Diese Aggregate sortieren den aufgegebenen Stoffstrom in eine schwere kubische (3-D) und eine flächige leichte (2-D) Fraktion und ermöglichen so eine exakte Anpassung der eingesetzten Sortiertechnik an die Zusammensetzung des Materialstroms. Zusätzlich erfolgt eine Feinkornabtrennung durch eine wählbare Lochung der Siebelemente. Ein Beispiel dafür ist der Ballistor von Komptech.
Sortierung
Um verwertbare Fraktionen zu separieren, müssen sich diese physikalisch vom Restmaterial unterscheiden, beispielsweise durch Korngröße, Flugfähigkeit, Leitfähigkeit, Stoffdichte oder Lichtabsorption (Farbe). Das Zusammenspiel aus Detektionseinheit und Abtrennsystem funktioniert nur dann fehlerfrei, wenn die Partikel auf dem Zuführband weitgehend vereinzelt werden. Derzeit ist eine qualitative Aussortierung einzelner Stoffe nur in begrenztem Ausmaß technisch möglich. Davon ausgenommen sind Eisen- und Nicht-Eisen-Metalle, die über Magnetscheidesysteme bzw. deren Sonderform die Wirbelstromscheidung aus Stoffströmen separiert werden können.
Zur Verbesserung der Recyclingquoten bei der Aufbereitung von gemischten Stoffströmen spielen Sensorik, Digitalisierung und maschinelles Lernen zunehmend eine Rolle. Zusammen mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie arbeiten wir an Forschungsvorhaben, die diese Entwicklung vorantreiben.
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