Am Anfang steht der Shredder
Für den Einsatz in Kunststoffrecyclinganlagen ist die Nachfrage nach leistungsfähigen Shreddern gestiegen. Insbesondere nach solchen, die am Anfang der Aufbereitungskette ganze Ballen verarbeiten können. Gerade moderne Waschanlagen, wie sie Herbold Meckesheim herstellt, erfordern eine ausgefeilte Zerkleinerungstechnik, um hohe Durchsätze und anspruchsvolle Aufgabematerialien meistern zu können. Gleichzeitig sollen die Maschinen weitgehend verschleißfrei und möglichst einfach zu bedienen und zu warten sein.
Nachgerade die fordernde Verarbeitung von stark verschmutzten Kunststoffen aus dem Post-Consumer-Bereich erfordert angepasste technologische Lösungen. Gefragt sind Shredder, die große Mengen an Kunststoffen mit hohem Verschmutzungsgrad und beispielsweise diversen mineralischen Verunreinigungen zerkleinern können. Integriert in moderne Waschanlagen sind Stufenkonzepte mit einer Technik vonnöten, die an verschiedene Prozessschritte angepasst ist. Im Fokus stehen zudem die Energieeffizienz und entsprechend unterschiedliche Motor- und Getriebekonzepte – neben klassischen vor allem Riemenantriebe oder auch hydraulische Systeme.
Zum anderen ruht das Augenmerk auf der Maximierung der Langlebigkeit der Maschinen, auch im Schwerlastbetrieb. Sprich: hohe Unempfindlichkeit gegenüber Störstoffen, lange Haltbarkeit der Schneidmesser und ausgeprägte Robustheit hinsichtlich potenzieller Beschädigungen. Dem wird durch gute Zugänglichkeit aller Maschinenteile, insbesondere des Rotors, und den einfachen Austausch von Verschleißteilen wie Messern und Halterungen Rechnung getragen. Auch ein effizienter Überlastschutz in Verbindung mit kurzen Stillstandszeiten entspricht den heutigen Anforderungen.
Ein gutes Beispiel für eine zeitgemäße Lösung in Recyclinganlagen ist der Einwellenshredder 60/210 von Herbold Meckesheim, der bei hohem Durchsatz komplette Kunststoffballen bewältigt und sowohl für den Trocken- wie Nassbetrieb geeignet ist. Er verbindet eine robuste und langlebige Konstruktion mit einem wartungsfreundlichen Design dank einer leichten Zugänglichkeit durch eine große Doppelflügeltür und eine hydraulisch wegschwenkbare Mahlraumwanne. In vielen Waschanlagen dient der EWS 60/210 als erste Prozessstufe.
Eine Besonderheit des Einwellenshredders ist der außen liegende und verschleißgeschützte Rotor, der individuelle Messerkonfigurationen in den Kassetten gestattet und mit geschraubten Panzerplatten ausgerüstet ist, was zeitaufwändiges Aufpanzern überflüssig macht. Dem Rotor gegenüber stehen ebenfalls auswechselbare Statormesser, eine zweite Reihe ist optional bestückbar. Der doppelseitige Riemenantrieb ist dank großer Schwungmassen energieeffizient und ohne störanfälliges Getriebe wartungsarm. Eine Überlastkupplung schützt vor Fremdkörpern, die Schäden an der Maschine verursachen könnten.
Ein weiteres Beispiel ist der Doppelwellenshredder DWS 45/160 von Herbold Meckesheim: Durch eine weite Angriffsfläche des Rotors hat die Maschine eine außerordentliche Einzugsleistung und eignet sich für Materialien, die mit herkömmlichen Zerkleinerern nur chargenweise aufbereitet werden können, wie etwa Big-Bags oder großvolumige Behälter. Die Zerkleinerung des Materials, ob im Trocken- oder Nassbetrieb, auf eine gleichförmige und konstante Granulatgröße wird durch die Wahl des Siebes bestimmt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Zweiwellenshreddern ohne Sieb entstehen beim DWS 45/160 keine langen Streifen.
Weiterentwicklungen und Anpassungen der beschriebenen Konzepte, gerade in Hinblick auf Verschleißschutz und Wartungsfreundlichkeit und den damit verbunden geringen Personalbedarf, sind aktuelle Entwicklungsgegenstände – speziell verschiedenartige Rotorentwürfe sind dabei von Interesse. Darüber hinaus prägen eine modulare Bauweise und die Anpassung an flexible Stufenkonzepte für Waschanlagen die Entwicklungsarbeit bei Herbold Meckesheim.
Halle 9, Stand B34