Kunststoff-Fasern und -Flakes recyceln

Innovative Seitendosierung ZS-B MEGAfeed macht Kunststoff-Recycling deutlich wirtschaftlicher

Mit dem Ziel, das Recycling von leichten, sehr voluminösen Rezyklat-Fasern und -Flakes deutlich wirtschaftlicher und in manchen Fällen überhaupt erst möglich zu machen, hat Coperion eine neue Ausführung seiner Seitendosierung ZS-B entwickelt. Mit dieser innovativen ZS-B MEGAfeed kann Kunststoff-Rezyklat mit einer Schüttdichte unter 200 kg/m³, das bislang als einzugsbegrenzt und daher als nicht wirtschaftlich recycelbar galt, in großen Mengen zuverlässig in den ZSK Doppelschneckenextruder von Coperion eingebracht und dort mit hohen Durchsätzen rezykliert und gleichzeitig compoundiert werden.

Verantwortlich dafür ist die neuartige Konstruktion der Seitendosierung ZS-B. Sie ermöglicht sehr hohe Dosierraten von Fasern und Flakes aus unterschiedlichsten Kunststoffen (z.B. PA, PE, PET, PP). Die hohe Leistungsfähigkeit des ZSK Doppelschneckenextruders kann mit der ZS-B MEGAfeed voll ausgeschöpft werden. Es werden sehr hohe Durchsätze sowohl beim mechanischen als auch chemischen Recycling von Post-Industrial- und Post-Consumer Waste erzielt.

 

Durchsatzsteigerung in Zahlen

Mit einem ZSK 58 Mc18 Doppelschneckenextruder wird die Durchsatzsteigerung und damit das Potenzial der neuen ZS-B MEGAfeed sehr deutlich. Beim Recycling von PA-Fasern mit einer Schüttdichte von ~40 – 50 kg/m3 wurden bislang mit herkömmlichem Equipment Durchsätze von 70 kg/h erzielt. Wurden die PA-Fasern über die ZS-B MEGAfeed in den ZSK Extruder eingebracht, stiegen die Durchsätze um das 14fache auf 1000 kg/h an. Ähnlich verhält es beim Recycling von Carbon-Fasern mit einer Schüttdichte von ~50 – 70 kg/m3. Dort stiegen die Durchsätze mit der ZS-B MEGAfeed von 50 kg/h auf 2500 kg/h. Beim Recycling von PCR (Post Consumer Recycled)-Flakes wurden Durchsatzsteigerungen von 50 kg/h auf 700 kg/h erzielt, beim Recycling von Flakes aus Mehrschichtfolien von 80 kg/h auf 1300 kg/h.

Schlüssel für wirtschaftliches Recycling unterschiedlichster Kunststoffe

Kunststoffe, die bislang als nicht recycelbar galten, werden mit der neuen ZS-B MEGAfeed von Coperion zu einem wertvollen Rohstoff. So können beispielsweise PCR-Flakes oder Rezyklat aus kohlefaserverstärkten Kunststoffen nun mit hohen Dosierraten in den ZSK-Extruder eingebracht und dort wirtschaftlich recycelt werden.

Beim mechanischen Upcycling bislang notwendige, der Compoundierung vorgelagerte Prozesschritte wie das Verdichten, Aufschmelzen und Agglomerieren entfallen mit der ZS-B MEGAfeed-Technologie komplett. Flakes und Fasern können bei diesem Recycling-Prozess direkt in den ZSK-Extruder dosiert und dort in einem Schritt aufgeschmolzen, compoundiert, entgast und gefiltert werden. Dadurch sinken die Investitionskosten und der Energieverbrauch. Der Produktionsprozess wird deutlich effizienter. Darüber hinaus sinkt die thermische Belastung des Produkts. Die Qualität des Rezyklats steigt.

Auch beim Recycling von PET ist die Dosierrate nicht länger ein limitierender Faktor. PET-Flakes und -Fasern können mit der ZS-B MEGAfeed in großen Mengen ohne Vortrocknen und Kristallisieren in den ZSK Doppelschneckenextruder eingebracht und dort mit höchster Wirtschaftlichkeit aufbereitet werden.

Mit der ZS-B MEGAfeed kann auch Post-Consumer Waste in großen Mengen dem ZSK Doppelschneckenextruder zugeführt werden. Dieser Mehrwert greift insbesondere beim chemischen Recycling. Die Durchsatzraten des ZSKs sind mit der ZS-B MEGAfeed sehr hoch. Das Vorheizen des Rezyklats über den mechanischen Energieeintrag der Doppelschnecken wird damit für die Weiterverarbeitung im Reaktor noch wirtschaftlicher.

Die ZS-B MEGAfeed-Technologie kann bei bestehenden Coperion-Anlagen nachgerüstet werden, um so das Anwendungsspektrum der Anlage deutlich zu erweitern und um die Durchsatzraten zu steigern.

Marina Matta, Team Leader Process Technology Engineering Plastics bei Coperion, ist begeistert von der neuesten Coperion-Entwicklung: „Wir sind überzeugt, dass die neue ZS-B MEGAfeed eine wegweisende Funktion beim Recycling von Kunststoffen einnehmen wird. Insbesondere Kunststoff-Fasern, die uns aus Textilien in immer größeren Mengen vorliegen werden, galten bislang als kaum recycelbar. Mit der ZS-B MEGAfeed wird dies nun möglich. Deutlich mehr Kunststoff-Abfälle können rezykliert werden. Und das mit sehr hoher Effizienz. Für die Kunststoff-Industrie ist die ZS-B MEGAfeed ein weiterer großer Schritt auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft, auf den wir sehr stolz sind.“

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 05/2022 Coperion GmbH

Hocheffiziente Technologien für die Aufbereitung und das Recycling von Kunststoffen

Die Exponate umfassen das Schüttgut-Handling, die Dosierung, Extrusion und Granulierung und stehen stellvertretend für die hohe Kompetenz von Coperion bei verschiedensten...

mehr
Ausgabe 01/2024 Recycling von Kunststoffen optimieren

Coperion Recycling Innovation Center jetzt in Betrieb

Das neue Recycling Innovation Center ist die perfekte Ergänzung zum Technikum von Herbold Meckesheim, in dem Kunden die mechanische Vorbehandlung des Kunststoffs simulieren und testen können. Dort...

mehr
Ausgabe 04/2024 Recyclinganlage für PET-Flaschen aus einer Hand

Coperion und Herbold Meckesheim liefern Bottle-to-Bottle Recycling-Anlage an Magpet

Die PET-Recycling-Anlage für Magpet ist für einen Durchsatz von 5500 kg/h ausgelegt. Das damit hergestellte PET-Granulat ist von der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und von...

mehr
Ausgabe 03/2022 Chemisches Recyceln von gemischten Kunststoffabfällen

Coperion liefert Doppelschneckenextruder an Universität Gent

Kunststoffabfälle, speziell Verpackungsabfälle, liegen häufig ausschließlich als Gemische mit hohem Verschmutzungsgrad vor. Deren Recycling ist zumeist schwierig, da die Sortierung und Reinigung...

mehr
Ausgabe 05/2024 Recycling von Post-Consumer-Abfällen

ZSK FilCo Filtrationscompounder ermöglicht höhere Produktqualität und geringeren Energieverbrauch

In unserer Zeit, in der Nachhaltigkeit nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit ist, erweisen sich mangelnde Informationen über den erreichten Entwicklungsstand als häufiger Grund für eine...

mehr