Röntgentechnologie und CO2 Reduktion – wie passt das zusammen?
Dänemarks Umweltministerin Lea Wermelin und Henrik Grand Petersen, CEO Stena Recycling, eröffneten feierlich das neue „X-ray Sorting Center“ in Roskilde. Im Anschluss sprach Steinert mit Stenas Outbound Sales Manager Jesper Fournaise darüber, wie genau die trockene Dichtetrennung mittels Röntgentransmission mit dem Thema Nachhaltigkeit einhergeht.
In Roskilde, 30 km westlich von Kopenhagen, setzt Dänemarks Metallrecycling-Vorreiter auf „X-ray“ oder genauer gesagt: auf Steinerts Röntgentransmissionstechnologie. Und zwar bei der Herstellung von reinstem Aluminium. Da Aluminium zunehmend Werkstoffe wie z. B. Stahl ersetzt und zu 100 % recyclingfähig ist, hat das Metall eine vielversprechende Zukunft. Der Einsatz von Sekundäraluminium, auch Green Aluminium genannt, spart in der Herstellung gegenüber Primärware bis zu 90 % Energie und somit Tonnen von CO2 Emissionen ein.
Wird recyceltes Aluminium für die Produktion neuer Produkte eingesetzt, verlangen Aluminiumhersteller jedoch eine gleichbleibend hohe Reinheit des Sekundärrohstoffs. „Das ist eine der Herausforderungen, die Sortiertechnik löst“, weiß Jesper Fournaise, der für die Produktion von Aluminium und dessen Verkauf zuständig ist. Bei Sortierung mit X-ray Technologie ist Dichte das maßgebliche Unterscheidungskriterium. Die Klassifizierung erfolgt sehr fein und ermöglicht die Produktion hoher Metall-Qualitäten. Dabei dient das Sortiersystem beispielsweise dazu, freie Schwermetalle, Alu-Verbunde, freies Magnesium und Alu Knet- und Alu Gussanteile voneinander zu separieren.
Technologische Entwicklung schafft Nachhaltigkeit
„Wir sind die grünen Götter“, sagt Jesper Fournaise, wenn er sein Team beschreibt und meint, dass sie Schrott in Wertstoff verwandeln, den sie dem Produktionskreislauf wieder zuführen. Schnell wird deutlich, es ist ihm ernst. „Bei mir Zuhause sortieren wir, wie kein anderer. Und das bringen wir auch unseren Kindern bei.“ Auf die Frage, was sich in den letzten Jahren am meisten verändert hat, antwortet er: „Früher gingen die Schrotte nach Fernost. Dort wurde per Hand sortiert und es blieb unklar, was mit dem Material passiert. Die technologische Entwicklung in der Sortierung macht einen der größten Unterschiede. Denn wir können jetzt in unserem eigenen Land mittels Röntgentechnik für höchste Qualitäten sorgen, um das Metall hier der Wirtschaft wieder zuzuführen.“
Und es geht schon längst nicht mehr nur um den Verkaufspreis eines Metalls, lässt Fournaise durchblicken: sondern auch um die Dokumentation des Handlings von Materialströmen wie die zurückgelegten Transportwege. „Unsere Kunden, also die Schmelzer, sparen durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen CO2 und dabei ist die Sortierung eine der wichtigsten Vorstufen.“ Letztlich vergleicht man die Öko-Bilanz von Primärware mit dem Einsatz von Sekundärrohstoffen. Bei deren Herstellung setzt das Team von Jesper Fournaise voll und ganz auf Qualität, die nicht sie selbst, sondern ihre Kunden definieren. „Da es um Qualitäten geht, die nahe am Primäraluminium liegen, haben wir uns bei der Sortiertechnik für Steinert entschieden. Steinert trifft einfach genau die geforderten Werte beim Kupfer, Zink, beim Mangan und Magnesium. Wir haben fortlaufend getestet und jetzt haben wir eine Qualität, die passt.“
„Die Anforderung unserer Kunden“, sagt Jesper Fournaise auf die Frage, was sein Team antreibt und wie sie Entscheidungen über neue Technologie angehen. Und wenn die Vorstellungen konkreter werden, ist Steinerts dänischer Partner Viggo Bendz Ansprechpartner Nummer eins im Innovationsprozess. Versuche im Steinert Test Center in Köln helfen dann beim Finetuning der Sortierprogramme und bei den Schulungen der Mitarbeiter.