Continental und Pyrum Innovations bauen zirkuläres Wirtschaften in der Reifenindustrie weiter aus

Continental baut ihre Aktivitäten im Bereich des zirkulären Wirtschaftens konsequent weiter aus. Dazu hat der Premiumreifenhersteller mit Pyrum Innovations, einem Spezialisten für die Pyrolyse von Altreifen, eine Entwicklungsvereinbarung geschlossen. Ziel der Zusammenarbeit ist, das Recycling von Altreifen durch Pyrolyse weiter zu optimieren und auszubauen.

Kreislaufwirtschaftskonzept für das Recycling von Altreifen, unter anderem zur Gewinnung von recyceltem Industrieruß (rCB)
© Continental

Kreislaufwirtschaftskonzept für das Recycling von Altreifen, unter anderem zur Gewinnung von recyceltem Industrieruß (rCB)
© Continental
So soll mittelfristig unter anderem qualitativ besonders hochwertiger Industrieruß (rCB) für die Reifenproduktion von Continental gewonnen werden. Ruß ist ein wichtiger Bestandteil vieler Reifenmischungen. Durch die Verwendung von hochwertigem Ruß kann die Leistungsfähigkeit von Reifen gezielt verbessert werden. Bereits ab März 2022 wird die Reifen-Entsorgungsgesellschaft (REG), eine Tochtergesellschaft von Continental, mit der Lieferung von Altreifen an Pyrum beginnen. Langfristig wird ein Kreislaufwirtschaftskonzept für das Recycling von Altreifen angestrebt. Seit dem Börsengang von Pyrum im Jahr 2021 ist Continental bereits mit einer strategischen Minderheitsbeteiligung an dem Unternehmen beteiligt.

Dr. Andreas Topp, Leiter Material, Prozessentwicklung und Industrialisierung des Reifenbereichs von Continental
© Continental

Dr. Andreas Topp, Leiter Material, Prozessentwicklung und Industrialisierung des Reifenbereichs von Continental
© Continental
„Mit Pyrum haben wir einen Partner gefunden, der ein besonders effizientes Pyrolyseverfahren entwickelt hat. Gemeinsam wollen wir die Verfahren für die Pyrolyse von Altreifen weiterentwickeln. Unser Ziel ist, künftig im Industriemaßstab wertvolle Materialien und Hochleistungsrohstoffe zurückzugewinnen, unter anderem für die Reifenproduktion von Continental“, erläutert Dr. Andreas Topp, Leiter Material- und Prozessentwicklung und Industrialisierung des Reifenbereichs von Continental. Er fügt hinzu: „Continental hat ambitionierte Nachhaltigkeitsziele. Es ist uns wichtig, Ressourcen zu schonen. Deshalb bauen wir unsere Lösungen für die Kreislaufwirtschaft kontinuierlich aus.“

Pascal Klein, CEO Pyrum Innovations
© Continental

Pascal Klein, CEO Pyrum Innovations
© Continental
„Wir sind schon seit Längerem im engen Austausch mit Continental und freuen uns, unsere Partnerschaft mit dieser Vereinbarung weiter auszubauen. Unser Geschäftsmodell ist bereits vollkommen nachhaltig. Zusammen mit Continental wollen wir nun den nächsten Schritt in Richtung einer nachhaltigen Reifenindustrie gehen“, sagt Pascal Klein, CEO Pyrum Innovations.

Industrieruß ist eine wichtige Ressource, die sowohl in der Reifenproduktion als auch in der Herstellung anderer industrieller Gummiprodukte als Füllstoff eingesetzt wird. Ruß, das aus Altreifen wiedergewonnen wird, trägt dazu bei, den Einsatz fossiler Rohstoffe sowie CO2-Emissionen zu reduzieren. Der gezielte Einsatz von Ruß in Gummimischungen erhöht die Stabilität, Festigkeit und Haltbarkeit von Reifen. In einem Standard-Pkw-Reifen beträgt der Anteil von Ruß, dem Reifen ihre schwarze Farbe verdanken, 15 bis 20 %.

 

Zirkuläres Wirtschaften integraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie von Continental

Claus Petschick, Leiter Nachhaltigkeit des Reifenbereichs von Continental
© Continental

Claus Petschick, Leiter Nachhaltigkeit des Reifenbereichs von Continental
© Continental
Nachhaltige Materialien und zirkuläres Wirtschaften sind wichtige Bestandteile der Nachhaltigkeitsstrategie von Continental. „Altreifen sind für Continental ein Rohmaterial am falschen Ort. Wir sind der Meinung, dass zirkuläres Wirtschaften das Modell der Zukunft ist. Moderne, hocheffiziente Pyrolyseverfahren sind dabei für uns von hoher Bedeutung“, sagt Claus Petschick, Leiter Nachhaltigkeit des Reifenbereichs bei Continental. Er fügt hinzu: „Im Rahmen unserer ambitionierten Nachhaltigkeitsstrategie werden wir den Einsatz nachhaltiger Materialien in unseren Reifenprodukten bis spätestens 2050 auf 100 % erhöhen und dazu tragen recycelte Materialien maßgeblich bei. Im Rahmen eines Kreislaufsystems werden Reifen künftig Ausgangsstoff für neue Reifen.“

www.continental.de


Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 02/2023 Recyceltes Gummi, Reishülsen, PET-Flaschen

Einsatz von nachhaltigen Materialien in der Reifenproduktion

Bis dahin ist es noch ein langer Weg. Doch Schritt für Schritt wird schon heute sichtbar, welche Rohstoffe künftig Einzug in den Reifenbau halten werden. Dazu gehören Abfallprodukte aus der...

mehr

Continental will Recyclinganteil in ihren Reifen weiter erhöhen

Continental hat mit Pyrum Innovations, einem Spezialisten für die Thermolysetechnologie von Altreifen, einen langfristigen Abnahmevertrag für besonders hochwertigen Industrieruß (rCB) aus Altreifen...

mehr

Continental-Reifenwerk in Portugal erhält international anerkannte Nachhaltigkeitszertifizierung ISCC PLUS

Das Continental-Reifenwerk im portugiesischen Lousado hat kürzlich die Nachhaltigkeitszertifizierung International Sustainability and Carbon Certification (ISCC) PLUS erhalten. Die weltweit...

mehr

Kreislaufwirtschaft im Fokus

Bereits seit 1903 setzt Continental mit der Runderneuerung von Lkw-Reifen ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit. So verlängert der Premiumreifenhersteller mit der Runderneuerung seit mehr als 120...

mehr

Neuer Leiter Nachhaltigkeit im Reifenbereich von Continental

Jorge Almeida hat zum 1. Mai 2023 die Leitung der Nachhaltigkeitsabteilung des Reifenbereichs von Continental übernommen. Damit verantwortet er ab sofort die strategische Ausrichtung und weltweite...

mehr