Reduktion von Kunststoffabfällen und mehr Einsatz von Rezyklaten


Jährlich produzieren die Menschen europaweit rund 27 Mio. t Kunststoffabfälle – Tendenz steigend. Etwas mehr als 30 % davon werden für das Recycling gesammelt (PlasticsEurope 2017). Österreich ist bereits deutlich weiter, betont die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) unter Verweis auf die österreichischen Verwertungserfolge und ihre jüngste Initiative „ARA Circular Design“: Damit können österreichische Unternehmen schon bei der Verpackungsgestaltung wertvolle Ressourcen sparen, die Recyclingfähigkeit entscheidend verbessern und den Einsatz von Kunststoffrezyklat als Rohstoff deutlich steigern. Mit „ARA Circular Design“ als neuem Leistungsbereich verbindet der heimische Marktführer künftig „Design for Recycling“ mit „Design from Recycling“ und bringt die Kreislaufwirtschaft einen großen Schritt weiter.

 

Kreislaufwirtschaft vorantreiben

„Das EU Kreislaufwirtschaftspaket setzt der Wirtschaft hohe Ziele: Heute müssen in der EU 22,5 % aller Kunststoffverpackungen recykliert werden. Wir in Österreich erreichen bereits 34 %. 2025 sollen es aber 50 % sein“, beschreibt ARA Vorstand Christoph Scharff die Herausforderung. „Wir müssen dafür Rohstoffe möglichst effizient und lange im Kreislauf halten. Das gelingt nur, wenn wir schon am Beginn der Wertschöpfungskette darauf achten, dass die Materialien nach ihrer Nutzung bestmöglich gesammelt, sortiert und verwertet werden können. Bei ‚ARA Circular Design‘ arbeiten wir intensiv mit Kunden, Verpackungsherstellern und Forschern – z.B. dem Institut cyclos-HTP, dem Österreichischen Forschungsinstitut für Chemie und Technik oder der FH Campus Wien – zusammen. Wir wollen die Rezyklierbarkeit von Verpackungen optimieren – ‚Design for Recycling‘ – und gleichzeitig den Einsatz von Recyclingmaterial signifikant steigern – ‚Design from Recycling‘ – und das bei voller Funktionalität und Attraktivität der Verpackung.“

 

„Wenn wir die künftigen Recyclingziele erreichen wollen, müssen wir die Nachfrage nach Sekundärkunststoffen und dazu den Einsatz von hochwertigen Rezyklaten massiv steigern,“ betont Scharff. „Die EU Kommission hat die europäische Wirtschaft zum Commitment aufgerufen, 2025 in der EU 10 Mio. t Kunststoffrezyklate als Rohstoff einzusetzen. Das entspricht einer Verdreifachung des gegenwärtigen Niveaus und dazu leisten wir mit unseren Kunden und ‚ARA Circular Design` unseren österreichischen Beitrag.“

 

Digitale Unterstützung zur Ressourceneffizienz

Ein von ARA speziell für Österreich spezifiziertes IT-Modell setzt einen wichtigen Schritt Richtung Kreislaufwirtschaft: Aus den detaillierten technischen Daten einer Verpackung – Werkstoffe, Additive, Klebstoffe u.v.m. – wird automatisch berechnet, welcher Recyclinggrad unter realen österreichischen Bedingungen am Ende tatsächlich erreichbar ist. Die Ergebnisse liefern wichtige Hinweis für konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Recyclingfähigkeit.

 

ARA Innovation Space

Auch im neu geschaffenen ARA Innovation Space (AIS) stellt „Circular Design“ einen Themenschwerpunkt dar. Dort arbeitet ein multidisziplinäres Team aus Studenten, Wissenschaftlern, Kreativen und Unternehmern gemeinsam mit den Kooperationspartnern Universität für angewandte Kunst Wien und Technische Universität Wien an der Zukunft der Kreislaufwirtschaft.

 

Kunststoffverpackung als Sekundärrohstoff und Energieträger

Schon heute werden in Österreich gesammelte Kunststoffverpackungen zu 100 % als Sekundärrohstoff oder Energieträger genutzt (Bundesabfallwirtschaftsplan 2017). Die Recyclingrate liegt mit 34 % im EU-Spitzenfeld. Die ARA verwertet 90 % der gesammelten Kunststoffverpackungen in Österreich. Mit der europäischen Kunststoffstrategie möchte die EU zudem den Verbrauch von Einwegkunststoffen weiter reduzieren und die gezielte Verwendung von Mikroplastik beschränken. Bis 2030 sollen alle Kunststoffverpackungen auf dem EU-Markt recyclingfähig sein und die Recyclingquote auf 55 % steigen.

 

www.ara.at

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