Leistungsstärkere Hausmüll-Aufbereitung mit Vorzerkleinerer von Vecoplan
Das polnische Unternehmen FBSerwis benötigte für die Zerkleinerung von kommunalem Feststoffabfall mit Partikelgröße von mehr als 80 mm und für Kunststoffgemische einen zuverlässigen Schredder. In der bestehenden Linie tauschte Vecoplan die alte Maschine gegen einen Vorzerkleinerer der Baureihe VVZ 2500 aus. Ausgelegt ist die energieeffiziente Anlage für einen Durchsatz von etwa 42 t/h. Der Kunde kann damit knapp 200 000 t Abfall im Jahr zu einem hochwertigen Output mit Partikelgröße unter 250 mm schreddern.
Abfälle auf Deponien kippen? Das ist nicht nur umweltbelastend, damit gehen auch jede Menge wertvoller Ressourcen verloren. Denn zum einen ist für die Lagerung sehr viel Platz erforderlich, zum anderen lassen sich Abfälle verwerten, zum Beispiel energetisch, um teure fossile Brennstoffe wie Kohle, Gas oder Öl zu ersetzen. Das ist gerade für Zement- oder Stahlwerke eine wirtschaftliche Lösung. Gleichzeitig reduzieren diese ihre Luftschadstoffemissionen.
„Wir sammeln kommunale Feststoffabfälle, um daraus hochwertige Ersatzbrennstoffe (EBS) herzustellen“, berichtet Arkadiusz Mężyk. Er ist Geschäftsführer der polnischen FBSerwis Kamieńsk, einer indirekten Tochtergesellschaft der Budimex-Gruppe. Neben der Entsorgung, Aufbereitung und Sammlung von Abfällen bietet die FBSerwis Group technische Wartungsdienste für Gebäude und Industrieanlagen sowie Straßeninstandhaltungsdienste. Das Unternehmen modernisiert zudem die Infrastruktur der Straßenbeleuchtungen. Die kommunale Anlage von FBSerwis Kamieńsk verfügt über eine Aufbereitungslinie für Siedlungsabfälle mit einer Korngröße von mehr als 80 mm sowie für Kunststoffgemische, weshalb ein zuverlässiger Vorzerkleinerer gesucht wurde, um die Leistung der Anlage zu erhöhen. Dabei stießen die Verantwortlichen auf die Vecoplan AG.
Der deutsche Recyclingspezialist mit Hauptsitz in Bad Marienberg im Westerwald entwickelt Anlagen, um Holz, Biomasse, Kunststoffe, Papier sowie Haus- und Gewerbeabfälle zu zerkleinern, zu fördern und aufzubereiten. Mittlerweile beschäftigt der Maschinenbauer knapp 500 Mitarbeiter weltweit. „Zu unseren Aufgaben gehören Dienstleistungen wie Beratung, Planung mit anschließender Lösungsfindung, ein ganzheitliches Projektmanagement sowie Montage, Inbetriebnahme und ein umfassender Service“, erklärt Ireneusz Suszyna, Area Sales Manager bei der polnischen Niederlassung Vecoplan Polska. Er hat FBSerwis bei diesem Projekt betreut.
Von der Lieferung bis zur Inbetriebnahme
Vecoplan installierte einen Vorzerkleinerer VVZ 2500 T, der den Anforderungen des Unternehmens entsprach. „Dieser Zweiwellen-Zerkleinerer bearbeitet selbst schwieriges und störstoffbelastetes Material wie Haus- und Gewerbemüll sehr effizient“, sagt Vecoplan-Experte Suszyna. „Für FBSerwis lieferten wir die Anlage, übernahmen die komplette Projektkoordination, die detaillierte Planung des Layouts, wir kümmerten uns um die mechanischen und elektrischen Installationen sowie im Anschluss um die Inbetriebnahme.“ Die Herausforderung? „Wir mussten den Vorzerkleinerer in die bestehende Linie integrieren und mit der alten Anlage tauschen. Dabei durften wir keine Ausfallzeiten verursachen.“ Die Installationen mussten rasch erfolgen.
Über die Rotor- und Messer-Bestückung sowie die entsprechende Siebwahl konnten die Vecoplan-Anwendungstechniker die Anlage genau an die In- und Output-Anforderungen des Kunden anpassen. In zahlreichen Tests im hauseigenen Technikum von Vecoplan wurden diese Komponenten auf die Bedürfnisse der FBSerwis abgestimmt. Dabei waren sie im ständigen Austausch mit dem Kunden, um die Anforderungen für das optimale Output-Korn des nachgeschalteten Prozesses zu ermitteln. Je nach mechanischen und thermischen Eigenschaften sowie den Abmessungen des Input-Materials und der Anforderung an das Output-Korn wählten die Fachleute zwischen verschiedenen Rotordurchmessern, Schneidgeometrien, verschiedenen Sieben und Schneidwerkzeugen.
Stillstand? Kein Problem!
Über zwei massive Stahltüren kann der Anwender sämtliche Service- und Wartungsarbeiten an der Maschine ausführen. Doch was, wenn die Anlage plötzlich stillsteht? Dann kann der Kunde Vecoplan an jedem Tag im Jahr rund um die Uhr über die Service-Hotline erreichen. Er bekommt sofort telefonische Unterstützung. Die Techniker versuchen zunächst, via Ferndiagnose die Störung zu beheben. Die Systeme sind damit in vielen Fällen rasch wieder einsatzbereit. Zudem ermitteln sie die Ursachen der Störung, um zu verhindern, dass diese erneut auftritt. Ein kostengünstiges und effizientes Feature ist der Vecoplan-Live-Service, den FBSerwis dazu gebucht hat. Der Anwender sendet seine Service-Anfrage online an die Vecoplan Service-Techniker für eine direkte Unterstützung: Die Spezialisten können auf die Steuerung und das Bedienpanel zugreifen und in Echtzeit Fehler erkennen, analysieren und beheben. Über Webcams lassen sich Live-Bilder übertragen und über Chat, Video- oder Telefonkonferenz komplexe Sachverhalte klären. Zudem sind relevante Daten und Dokumente online verfügbar.
Robust und energieeffizient
Im Werk liefern Lkw die gemischten Siedlungsabfälle an. Frontlader nehmen das Eingangsmaterial auf und geben es auf eine Förderanlage, die damit den neuen Vorzerkleinerer füttert. Die Maschine schreddert das Material auf eine homogene Korngröße von weniger als 250 mm. Für eine gleichbleibende Kornverteilung ist die Maschine mit austauschbaren Messern und Gegenmessern ausgestattet. Der VVZ ist robust gebaut und mit einem energieeffizienten HiTorc-Antrieb ausgestattet. Dieser dynamische, anlauf- und drehmomentstarke Synchronantrieb arbeitet mit einer Leistung von 247 kW und einem Frequenzumrichter mit 315 kW. Er benötigt keinerlei mechanische Elemente wie Riemenantriebe, Schwungräder und Kupplungen. Der HiTorc weist damit einen sehr guten Wirkungsgrad auf und ist deutlich unempfindlicher gegen Störstoffe. Im Vergleich zu Riemen- und hydraulischen Antrieben fallen auch kaum Wartungsarbeiten an. „In der Vorzerkleinerung kann unser Kunde gegenüber konventionellen Antrieben 40 bis 60 % Energie einsparen“, erklärt Suszyna.
Die Abfälle werden nach der Vorzerkleinerung weiter aufbereitet. Ein Magnetabscheider etwa entfernt zuverlässig alle eisenhaltigen Stoffe, ein Windsichter trennt anschließend den Materialstrom in Schwer- und Leichtfraktionen.
Ziel erreicht
„Unser Hauptziel bestand darin, den Durchsatz auf der gesamten Abfallbehandlungslinie zu erhöhen, um mehr Brennstoff produzieren zu können“, sagt FBSerwis-Geschäftsführer Arkadiusz Mężyk. Das Konzept des Zerkleinerers hatte ihn überzeugt. Der Fokus der Maschine liegt auf einer energieeffizienten und flexiblen Arbeitsweise. So lassen sich auch schwierige Werkstoffe qualitativ und mit hoher Durchsatzleistung zerkleinern. Das Unternehmen arbeitet an fünf Tagen die Woche in drei Schichten. Im Jahr entsteht damit aus rund 200 000 t Abfall ein hochwertiges Ausgangsmaterial.