Neue Aufbereitungsanlage für Grünschnitt
Eine spannende Geschichte: 1882 schloss sich eine Gruppe von Farmern aus dem Westen Großbritanniens zusammen, mieteten einen Zug, beluden ihn mit all ihren Kühen, Schafen, Pferden und landwirtschaftlichem Gerät und zogen in Richtung Osten. Aufgrund der Rezession in der Landwirtschaft durch Billigprodukte aus dem Empire wurden in den ländlichen Gebieten, wie in Sussex, Landwirte gesucht. Diese Pioniertat war zugleich auch die Geburtsstunde der The Woodhorn Group.
Bis heute ist es ein familiengeführtes Unternehmen in vierter Generation - mit John Pitts an der Spitze. Auch heute noch ist die 1500 ha große Biofarm mit Milchviehwirtschaft, die sich über die Chichester Plain und die South Downs erstreckt, das Herzstück.
Aber die The Woodhorn Group hat ihr Geschäftsfeld seit der Gründung erweitert. Seit 1998 hat sich die Gruppe das Segment des Grünschnittrecyclings erschlossen. Drei Recyclingplätze in Tangmere, Runcton und Hayling Island mit einer lizensierten Kapazität von insgesamt 108 000 t/a betreibt das Unternehmen, dabei werden lokale Grünschnittabfälle, Holzabfälle sowie pflanzliche Abfälle aus dem Foodbereich, z.B. von Supermärkten, verarbeitet. Unter der Marke Earth Cycle kommen dann 100 % torffreie Gartenerden, Bodenverbesserer, Rindenmulch, Dachsubstrate oder Komposte auf den Markt. „Bei Earth Cycle setzen wir uns mit Leidenschaft für den Umweltschutz ein. Wir sind der Meinung, dass es bei der Gartenarbeit nicht nur darum gehen soll, dass das Resultat gut aussieht, sondern auch darum, etwas Gutes für die Umwelt zu tun. Deshalb sind alle unsere Produkte zu 100 % torffrei und werden aus Pflanzenmaterial der Region hergestellt,“ so die Firmenphilosophie der The Woodhorn Group.
Eine der drei Recyclinganlagen liegt in der Gemeinde Tangmere. Seit 1998 werden hier Grünabfälle in hochwertigen Kompost umgewandelt, der dann als Ausgangsstoff für die einzelnen Gartenerden und weiteren Produkte dient. 2012 verarbeitete das Werk 30 000 t Grünabfälle, derzeit sind es 52 000 t/a. Trotz stetiger Optimierung des Produktionsprozesses kam das dortige Führungsteam an die technischen Grenzen der Anlage – auch die Ansprüche der Kunden an Qualität und Zusammensetzung der Komposte und Böden hatten sich über die Zeit geändert. Die Lebensdauer einiger Anlagenkomponenten schien ebenfalls ihr Ende erreicht zu haben. Bisher erfolgte die Siebung mit zwei mobilen Trommelsieben. Investitionen waren unumgänglich, allerdings musste man sich nach einem Anlagenequipment umsehen, das den gestiegenen Ansprüchen gerecht wurde, ein einfacher Ersatz der bestehenden Maschinen kam nicht in Frage. Ein Team bestehend aus Cameron Lewis, General Manager der The Woodhorn Group, Raimonds Mamonovs, Site Manager der Tangmere Composting Facility, und Morgan Davies, Waste and Recycling Manager ging auf die Suche, besichtigte Referenzanlagen und berücksichtigte auch weiterhin steigenden Volumina bei der Konzipierung einer neuen Anlage.
Da bisher auch schon Komptech-Anlagen mit Erfolg im Einsatz gewesen waren, gab die Vertretung des österreichischen Technologieanbieters den Hinweis, ein stationäres Sieb als Kernelement – die Sternsiebtechnik Multistar 2-SE – einzusetzen. Da in eine komplett neue Aufbereitungslinie investiert werden sollte, gab es Vieles zu bedenken, zu testen und an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Der Vorteil des Sternsiebs bestand in der großen Kapazität und einer hohen Trennschärfe, so dass auch zukünftige Steigerungen der Produktionsmenge kein Problem wären. Eines der beiden Trommelsiebe Typ Maxx sollte ebenfalls weiterverwendet werden. Demgegenüber mussten der Windsichter sowie die gesamte Aufgabeeinheit neu designed und konzipiert werden. Für das Team war die Neuinvestition keine schnelle Entscheidung, es mussten viele Fragen und Details zu den technischen Ausführungen, zu den gewünschten Betriebsdaten und natürlich auch zur Finanzierung der neuen Aufbereitungsanlage geklärt werden.
Es wurden einige Komptech-Referenzanlagen in verschiedenen Ländern besucht. Viel Zeit verbrachte das Team in Deutschland, wo das Sternsieb produziert wurde, um zu diskutieren. Ausführung und Optionen der neuen Ausrüstung. Am Ende dieses längeren Weges hatte das The Woodhorn-Team eine genaue Vorstellung ihrer zukünftigen Anlage, die sie gemeinsam mit dem Komptech Vertriebspartner in Großbritannien, Hanlon-Komptech Great-Britain, umsetzten.
Multistar 2-SE
Die Sternsiebtechnik von Komptech zählt zu den leistungsfähigsten Trenntechniken im Bereich organischer Abfallaufbereitung. Exakte Trennschärfe, unabhängig von der Materialfeuchte und Veränderung der erzeugten Körnung per Knopfdruck sind Kennzeichen der Multistar-Sternsiebe.
Die Multistar 2-SE Sternsiebanlage ist aufgrund der kompakten Bauweise eine einfach zu integrierende Lösung. Ein Baukastensystem und Optionen wie Unterbau, Aufgabedosier-behälter mit Zuführ- und Austragsbändern, Windsichtung etc. garantieren die exakte Anpassung an Kundenwünsche.
Maxx
Die Trommelsiebmaschine Maxx von Komptech wurde für den Einsatz auf mittleren und großen Kompostanlagen konzipiert. Durch robusten Aufbau und leistungsstarke Komponenten ist sie für beinahe jede Siebanwendung geeignet und stellt so für Lohnunternehmer eine professionelle Lösung dar.