ReVolv-Projekt

Neue Technologie soll helfen, LCD-Abfallberge zu beseitigen

Forscher, Recycling-Unternehmen und Inge­nieu­re haben in einer partnerschaftlichen Zu­sammenarbeit ihr Know-how gebündelt, um das Problem der sich bildenden LCD-Halden (Liquid Crystal Display) in Europa zu lösen.

Die ALR3000TM-Maschine verarbeitet 60 LCD-Bildschirme pro Stunde und ermöglicht durch ihren modularen Aufbau die Kapazität anzupassen. Im Rahmen eines dreijährigen Öko-Innovations-Projekts namens ReVolv, das von einem von Votechnik und der Universität von Limerick geleiteten Konsortium durchgeführt wurde, wurde eine kommerzielle großtechnische Anlage entwickelt.

LCDs enthalten gefährliche Stoffe und werden derzeit größtenteils manuell demontiert, was das Verfahren verlangsamt und zur Haldenbildung von LCD-Bildschirmen in Recycling-Anlagen in ganz Europa führt. LCDs unterliegen einer EU-Richtlinie, die besagt, dass Quecksilber und Flüssigkristalle entfernt werden müssen, d. h. diese Stoffe müssen den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend aufbereitet werden.

Bis Ende 2013 wurden weltweit 217 Mio. LCD-Fernseher verkauft. Sie haben eine voraussichtliche Lebensdauer von rund 8 Jahren, was bedeutet, dass sich diese Produkte jetzt im Abfallstrom befinden und verarbeitet werden müssen. LCD-Fernseher und -Bildschirme haben einen komplexen Aufbau. Sie bestehen aus einem Gehäuse, einem Tellerstativ, Kabel, einem Flüssigkristall-Panel und elektronischen Bauteilen. Das Flüssigkristall-Panel selbst umfasst zwei Glasplatten, die in ihrem Inneren Flüssigkristalle enthalten. Durch diese Struktur war die manuelle Demontage bisher die einzige Lösung. Die Markteinführung der ALR3000TM wird dies jedoch ändern und das LCD-Recycling wirtschaftlich sinnvoll machen.

Die Maschine entfernt schnell und sicher Bauteile aus den LCDs, die Gefahrstoffe enthalten, wie beispielsweise Quecksilber enthaltende Lampen, und stellt die einzelnen Fraktionen der ungefährlichen Materialien zum Recyceln bereit. Zu diesen Materialien gehören begehrte kritische Rohstoffe, wie Indium und andere wertvolle Materialien, zum Beispiel die in den Bildschirmen enthaltenen Kunststoffe. ReVolv hat alle erforderlichen technischen Vorgaben und Spezifikationen für den Betrieb und die Herstellung der ALR3000TM erarbeitet. Basierend auf den Anforderungen der Nutzer und einer gründlichen Marktanalyse wurde der Rechtsrahmen und die Auswirkung auf die Umwelt analysiert sowie ein Geschäfts- und Nutzungsplan entwickelt.

Bei der Besprechung der Ergebnisse anlässlich des Projektabschlusses in Brüssel sagte Projektleiterin Dr. Lisa O’Donoghue: „Diese neue Technologie war das Ergebnis von drei Jahren geteilter Arbeit und Kooperation. Die Maschine wurde im Rahmen der Entwicklungsphase gründlich getestet und lieferte unter allen Bedingungen äußerst gute Ergebnisse. Wir sprechen jetzt mit Recycling-Unternehmen, die die Chance ergreifen möchten, die ihnen der LCD-Abfallberg bietet, und hoffen, dass bis Jahresende eine ganze Reihe ALR3000TM im Einsatz sein werden.“ Zurzeit ist in Irland eine Referenzanlage im Einsatz, wo potentielle Kunden sie in Aktion erleben können.

http://revolvproject.eu/

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