PDR greift nach neuen Geschäftsfeldern
Im Juni 2018 feierte PDR Recycling GmbH + Co. KG ihr 25-jähriges Jubiläum. Die Festlichkeiten fallen für den Recyclingspezialisten von PU-Schaumdosen und HP-Druckpatronen in eine Zeit des Aufbruchs.
Im Jubiläumsjahr ist PDR dabei, gleich zwei neue Geschäftsfelder zu erschließen und auszubauen. So hat das Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren zusammen mit Wissenschaftlern der RWTH Aachen eine Technologie für das Recycling von industriellen Schleifpapieren entwickelt und patentieren lassen. Wegen seiner Umweltrelevanz förderte die Deutsche Stiftung Umwelt dieses Forschungsprogramm. Das zweite neue Projekt ist das Recycling von Tonerpatronen für Laserdrucker. Darüber hinaus stehen technologische Neuerungen im Kerngeschäft PU-Schaumdosen-Recycling ins Haus.
Schleifpapiere, wie sie in der Industrie eingesetzt werden, enthalten hochwertige Schleifkörner, zum Beispiel Industriediamanten, Siliziumkarbid oder Korund. Bei der Produktion fallen Reste an, deren wertvolle Rohstoffe bisher einfach entsorgt werden mussten. Dank der neu entwickelten Technologie können die enthaltenen Schleifkörner in Originalqualität zurückgewonnen und wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt werden. „Das entwickelte Verfahren entspricht den Stärken von PDR, Stoffgemische und Verbundstoffe zu trennen und aufzubereiten“, kommentiert PDR-Geschäftsführer Dr. Thomas Hillebrand. „Jetzt gilt es, Geschäftspartner von den ökonomischen und ökologischen Vorteilen des Verfahrens zu begeistern“, fährt er fort. Hillebrands Vision ist eine europäische Branchenlösung für Schleifpapiere zu schaffen, bei der alle Produktionsreste bei PDR aufbereitet werden. Dazu liefen bereits erste Gespräche mit Produzenten und dem Verband der deutschen Schleifmittelindustrie.
Das zweite neue Vorhaben, das Recycling von Tonerpatronen durch PDR, ist jetzt schon angelaufen. Europaweit fallen pro Monat mehrere hundert Tonnen gebrauchter Tonerpatronen an. Das in ihnen enthaltene Eisen und Aluminium sowie die Kunststoffe will PDR wiedergewinnen und zu attraktiven Marktpreisen in den Wirtschaftskreislauf zurückführen. Anders als bei seinem Kerngeschäft, der stofflichen Verwertung von PU-Schaumdosen und Druckerpatronen, betreibt PDR hier keine eigene Anlage, sondern holt Tonerpatronen, die sich nicht mehr für den Refill eignen, von professionellen Sammlern und organisiert den Transport zur Recyclinganlage im europäischen Ausland. Nach erfolgreichem Start Anfang 2017 will PDR-Geschäftsführer Thomas Hillebrand diesen Geschäftsbereich ausbauen. In zwei bis drei Jahren soll dann die Entscheidung fallen, ob in Thurnau eine eigene Anlage errichtet wird.
Auch im Kerngeschäft von PDR, dem PU-Schaumdosen-Recycling, stehen Neuerungen ins Haus. In den kommenden Jahren will PDR die Recyclingtechnologie für 1-Komponenten-PU-Schäume verbessern und ein Verfahren finden, das ohne den Einsatz von Lösemitteln auskommt. „Auch Gutes kann immer noch verbessert werden“, zeigt sich Geschäftsführer Hillebrand überzeugt. „Dazu gehört die Weiterentwicklung des Bestehenden genauso wie der Aufbruch zu neuen Ufern. 25 Jahre nach Gründung ist PDR in beiden Bereichen gut aufgestellt. Eines ist allerdings seit 1993 immer gleichgeblieben: Wir setzen auf innovative Technologien und eine hohe stoffliche Verwertung.“