Rückgewinnung von Produkt aus Entstaubungsanlagen
Industrielle Prozessanlagen, die Schüttgut handhaben, verwenden in der Regel eine Entstaubungsanlage. Staub entsteht bei Prozessschritten (z. B. Zerkleinerung) oder ist im Roh- oder zu recycelnden Produkt vorhanden. Es besteht Bedarf an Entstaubungsanlagen, um die Staubablagerung in der Umgebung von Maschinen zu reduzieren, verschiedene Prozessschritte (z. B. Trocknen) zu unterstützen und die Menge an feinen Partikeln in einem erzeugten Produkt zu reduzieren. Doch gerade wenn Unternehmen mit feinen Pulvern zu tun haben, ist es nicht ungewöhnlich, dass die Filter der Entstaubungsanlage Material auffangen, das noch ein verkaufsfähiges Produkt wäre, aber aufgrund der Menge an Staub, mit dem es vermischt ist, ungenutzt bleibt. Die Firma RHEWUM schlägt vor, den Filterstaub zu sieben, um daraus wertvolles Material zu gewinnen, mit dessen Verwertung Einnahmen generiert und Entsorgungskosten vermieden werden.
Aufgrund der Erfahrungen von RHEWUM kann die Menge an wiederverwendbarem Produkt, das in Entstaubungsanlagen verloren geht, zwischen 20 % und 80 % des Materials betragen, das in den Filtern endet – abhängig von der Konfiguration des Systems und der Partikelgröße des benötigten Produkts. Die RHEWUM-Siebmaschine Typ RHEsono (Bild 1) ermöglicht das effiziente Sieben großer Materialmengen bis hin zu Trennschnitten von 50 µm, was das Recycling von feinem Filterstaub ermöglicht, ohne die Notwendigkeit einer Windsichtung. Die Basis der RHEsono-Siebmaschine ist ein geneigtes vibrierendes Siebgewebe, das in einem statischen Gehäuse befestigt ist. Die Neigung des Gewebes ist der Schlüssel, um einen Materialtransport zu erzeugen, ohne dass ein Förderschwingsystem erforderlich ist. Das Material fließt einfach aufgrund der Schwerkraft über das Gewebe. Der Transport ist sehr schnell, was auch bei hohen Kapazitäten zu dünnen Materialschichten führt. Das statische Gehäuse bedeutet, dass Anschlüsse von Ein- und Ausgängen der Maschine hartgeflanscht werden können und somit die gesamte Maschine leicht staubdicht gemacht werden kann. Zudem erzeugt die Maschine nahezu keine dynamischen Belastungen.
Die Vibration des Siebgewebes wird verwendet, um Agglomerate aufzubrechen und das Material auf dem Sieb zu mischen. Achsen sind unterhalb des Siebs positioniert und werden über eine sogenannte Schlagleiste mit dem Sieb in Kontakt gebracht (Bild 2). Mittels magnetischer Vibratoren werden die Achsen in Schwingung versetzt. Die Schwingung wird über die Schlagleiste direkt auf die Siebgewebe übertragen. Diese direkte Anregung des Gewebes ermöglicht eine Schwingung mit höherer Frequenz und mit größeren Beschleunigungswerten im Vergleich zu Maschinen, bei denen ein ganzes Maschinengehäuse in Schwingung versetzt wird. Üblicherweise wird eine Vibrationsfrequenz von 50 Hz mit Beschleunigungswerten zwischen 10 und 20 g verwendet. Diese großen Beschleunigungswerte sind der Grund, der die feinen Siebschnitte der RHEsono-Siebmaschine ermöglicht. Feine Partikel haben größere Adhäsionskräfte im Vergleich zu ihrer trägen Masse, was bedeutet, dass größere Beschleunigungen erforderlich sind, um diese Adhäsionskräfte zu überwinden und einzelne Partikel zu trennen.
Ein weiterer Vorteil der Magnetvibratoren ist, dass ihre Intensität extern angepasst werden kann, um schnell auf Material- oder Laständerungen an der Maschine zu reagieren und die Vibration des Gewebes zu erhöhen oder zu verringern. Die Steuerung bietet auch einen automatischen Reinigungszyklus, der die Vibration in regelmäßigen Abständen auf ein Maximum erhöht. Dies hilft, das Sieb von verstopften Partikeln zu befreien, was insbesondere bei feinen Siebtrennungen nötig ist.
Diese einzigartigen Konstruktionsvorteile haben sich für feine Trennungen bestens bewährt. Je nach Materialeigenschaften können mit diesem Konzept beispielsweise ca. 3 t/h pro m2 Siebfläche Material bei 100 µm abgesiebt werden. Da das RHEsono-Maschinendesign einfach skalierbar ist, führt dies zu bis zu 70 t/h Material, das auf einer Maschine gesiebt werden kann.
RHEWUM empfiehlt, einen Blick auf das Material zu werfen, das in der jeweiligen Entstaubungsanlage endet. Möglicherweise besteht die Möglichkeit, die Effizienz und den ROI Ihrer Recyclinganlage zu steigern.