Sennebogen 830 E sorgt bei Albbrennstoff für Effizienz und Nachhaltigkeit
Nach einer interessanten Anfahrt durch ein eindrucksvoll großes Zementwerk gelangt man zur Albbrennstoff GmbH in Allmendingen. Warum diese große Nähe zum Zementwerk? Die Albbrennstoff GmbH stellt aus vorsortierten Gewerbeabfällen sowie aus Produktionsabfällen und Resten aus den Dualen Systemen, Ersatzbrennstoff gezielt nach den Anforderungen der SCHWENK Zement her, welcher dann direkt als Brennstoff eingesetzt wird.
Die Firma Albbrennstoff wurde gemeinsam von der Firma Umweltdienste Bohn GmbH und der Firma ELM-Recycling, beides renommierte Unternehmen im Bereich Umweltdienstleistungen und Recycling, gegründet. Im Oktober 2014 erfolgte die Inbetriebnahme, damals startete das Unternehmen mit einer Hand voll Mitarbeitern – heute sind 20 Mitarbeiter werktags rund um die Uhr im Einsatz. Die Kapazität der Aufbereitungsanlage entspricht dem Bedarf des Zementwerks an Sekundärbrennstoff, so dass eine sehr gute Auslastung gewährleistet ist.
Als Ausgangsmaterial bekommt die Albbrennstoff vorsortierte Kunststoffabfälle, der größte Anteil sind Reste aus den Dualen Systemen sowie ein gewisser Anteil an vorsortierten Gewerbe- und Produktionsabfällen. Das Eingangsmaterial wird dann vor Ort mit einem Lindner Vorschredder vorzerkleinert. Mehrere Überbandmagnete und ein Wirbelstromabscheider, jeweils von der Firma Wagner, entfernen magnetische sowie Nichteisenmetalle aus dem Stoffstrom. Danach erfolgt die Absiebung mit IFE-Vibrationssieben, bevor das Material im Querstrom- und Scheitelwellensichter in die Fraktionen schwer/leicht getrennt wird. Vom Zementwerk besteht die Anforderung, dass keine 3D-Partikel im Brennstoff (Fluff) enthalten sein dürfen, mittels der Schwer/Leichttrennung werden u.a. auch die schwereren, unerwünschten 3D-Partikel aus dem Materialstrom entfernt. Anschließend erfolgt eine Nachzerkleinerung des reinen Sekundärbrennstoffmaterials mit drei Lindner Nachzerkleinerern.
Das Endprodukt, der sogenannte Fluff, kann entweder direkt über ein Förderband ins Zementwerk zum Drehrohrofen transportiert oder in das eigene Lager gegeben werden. Reststoffe, die sich nicht für die Befeuerung des Drehrohrofens eignen, gehen in umliegende Heizkraftwerke. Die Firma Albbrennstoff besitzt Lagerkapazitäten sowohl für das eintreffende Rohmaterial als auch für das Endprodukt von jeweils 3000 t. Durch die unmittelbare Nähe zum Zementwerk können bei der Versorgung mit Sekundärbrennstoffen sowohl Zeit als auch Energie- und Transportkosten gespart werden.
Bisher erfolgte das Öffnen, die Einlagerung, die erste, grobe Vorsortierung sowie die Aufgabe des Materials auf den Vorschredder mit einem Radlader (Volumen 6 m3). Im Februar 2020 ging eine neue Umschlagmaschine, eine Sennebogen 830 E (Elektro Stationär), in Betrieb. „Der Energieverbrauch ist jetzt viel geringer und die Vorsortierung kann genauer erfolgen“, erklärt Markus Schmucker, Produktionsleiter bei der Albbrennstoff, die Entscheidung, eine neue Umschlagmaschine anzuschaffen. Der Sennebogen-Bagger übernimmt das Öffnen der hereinkommenden Ballen, er verteilt und sortiert den Abfall vor und belädt den Vorschredder. Das Material geht dann weiter in die Aufbereitung. „Das bedeutet auch, dass der Baggerführer bei der Vorsortierung recht genau arbeiten muss“, betont Schmucker. Der Sennebogen 830 E ist mit einem ein Kubikmeter großen Sortiergreifer bestückt. Mit diesem kompakten und präzisen Greifer können die Materialien sehr viel effektiver vorsortiert und Schadstoffe entsprechend aussortiert werden.
Die Albbrennstoff GmbH besitzt ein eigenes NIR-Analysegerät, so dass das Material zeitnah auf Feuchte, Heizwert und den Chlorgehalt, gescannt wird. Die ermittelten Daten fließen dann wieder in die Vorsortierung ein. Darüber hinaus, werden täglich Input- und Outputproben in ein akkreditiertes Labor versandt. Auf Basis der dort ermittelten Parameter wird der optimale Materialmix festgelegt. Wichtig für die Kaufentscheidung im letzten Jahr war vor allem auch die Maßgabe, dass es eine robuste und wartungsarme Maschine sein sollte, betont Schmucker. Der Sennebogen 830 E ist mit einem 132 kW-Elektromotor ausgestattet und ist 21 Stunden pro Tag im Einsatz. Durch die Entscheidung für eine elektrisch betriebene Maschine erwartet Schmucker eine 50 %ige Einsparung der Betriebskosten, die sich aus geringeren Energie- und Wartungskosten sowie der längeren Lebensdauer ergeben.
Aufgrund der Rahmenbedingung entschied sich die Albbrennstoff für eine stationäre Maschine, diese steht auf einem 4 Punkt Untergestell 400 x 400 cm inklusive 10 t Ballast. Auf Kundenwunsch steht der Bagger auf einem 2,5 m Rohrpylon, der den Ober- vom Unterwagen trennt. Damit erhält der Fahrer eine gute Übersicht über die verschiedenen Sortiersegmente und in den Aufgabetrichter des Vorschredders. Auch die größere Maxcab Industrie Kabine mit Schiebetür und Panzerglas ist keine Standardausführung. Die schräg stehenden Scheiben verhindern das Absetzen von Schmutz und Staub und bieten dem Maschinenführer eine bessere Sicht. Die Kabine lässt sich um 2,70 m hochfahren, für einen guten Rundumblick. Mit dem eindrucksvollen 14 m langen ULM Ausleger können von der stationären Umschlagmaschine alle Bereiche der Halle bedient werden. So ist der Sennebogen 830 E als Allroundtalent im Einsatz. „Bisher sind wir mit der Maschine und ebenfalls mit dem Service der Schlüter Baumaschinen GmbH, dem Vertragshändler von Sennebogen, sehr zufrieden. Durch die relativ große Größe der Maschine können wir in der Halle alles mit nur einem Bagger abdecken“, berichtet Schmucker.