Sortieranlage für Leichtverpackungen in Portugal
STADLER Selecciona S.L.U. (eine Tochtergesellschaft von STADLER Anlagenbau GmbH) hat für Valorsul eine Sortieranlage für Leichtverpackungen entwickelt und montiert. Die Anlage soll in der von Valorsul betriebenen Abfallaufbereitungsanlage Centro de Triagem do Oeste in Cadaval (Großraum Lissabon/Portugal) die Kapazität steigern und den Betrieb
vereinfachen.
Valorsul, eines der führenden Unternehmen im Umweltdienstleistungsbereich, ist für die Aufbereitung von jährlich rund 850 000 t an Siedlungsabfällen verantwortlich, die in 19 Kommunen im Großraum Lissabon und der Region West (Região do Oeste) anfallen. Das Unternehmen entschied sich für STADLER für die wichtige Verbesserung und Optimierung der Sortieranlage des Centro de Triagem do Oeste, einem der beiden Aufbereitungsbetriebe von Valorsul. Ziel dieses Projektes war die Steigerung des Durchsatzes der Anlage bei gleichbleibend hohem Reinheitsgrad des Output-Materials sowie die Vereinfachung der Betriebsabläufe. António Afonso, Recycling Plant Manager von Valorsul, erklärt: „Wir entschieden uns für STADLER aufgrund der Qualität und Detailgenauigkeit der vorgestellten Projektstudien. Zusätzlich hatten wir uns im Rahmen von Besichtigungen verschiedener von STADLER entwickelter Anlagen von der Qualität der Maschinen und ihrer Montage überzeugt.“
Neue Anlage bietet hohen Durchsatz bei hohem Reinheitsgrad des Output-Materials
Zu Beginn des Prozesses werden die angelieferten Abfälle einer Sortierkabine, in der sperriges Material aussortiert wird, und einem Sackaufreißer zugeführt. Anschließend durchlaufen sie zwei STADLER STT2000 Ballistikseparatoren, die flexibles und 3D-Material aussortieren. Die Rückgewinnung von Folien aus dem flexiblen Output-Material konnte durch Verwendung eines neuen Ansaugsystems und mithilfe der STT2000 Ballistikseparatoren mit Zwangslüftung gesteigert werden. Metalle werden mit Magnet- und Wirbelstromabscheidern aus der durch die ballistische Separierung gewonnenen 3D-Fraktion extrahiert und in Eisen- und Nichteisenmetalle sortiert, während optische Sortierer PET-Flaschen, HDPE, Getränkekartons und Kunststoffgemische zurückgewinnen. Ein bereits in der ursprünglichen Anlage vorhandener optischer Sortierer übernimmt die automatische Qualitätskontrolle der PET-, HDPE- und Getränkekarton-Fraktionen.
„Um die Kapazität unseres Betriebs bei gleichbleibend hoher Output-Qualität zu steigern, haben wir den einen Ballistikseparator der ursprünglichen Anlage durch zwei STT2000 Ballistikseparatoren ersetzt und neue optische Sortierer mit größerer Kapazität und neuester Technologie installiert. Außerdem haben wir zwei neue Sortierkabinen in den Prozess integriert, um die manuelle Sortierung und Qualitätskontrolle zu vereinfachen“, sagt Carlos Manchado Atienza, Internationaler Vertriebsdirektor von STADLER.
Konzipiert für einfacheren Betrieb
Die Vereinfachung des Betriebs der Anlage war eine weitere wichtige Anforderung von Valorsul. Zu diesem Zweck gestaltete STADLER das Anlagen-Layout so, dass alle kritischen Bauteile gut zugänglich waren. Auch das Pressen von Ballen aus dem zurückgewonnen Produkt wurde vereinfacht, indem die Metallpresse in die von STADLER gebaute Trägerkonstruktion integriert wurde. Auf diese Weise fallen die Ballen direkt in einen offenen Container. Automatische Bunker erleichtern zusätzlich die Lagerung. Durch diesen Lösungsansatz wird die Gewinnung hochwertigen Output-Materials wesentlich vereinfacht.
Óscar Horcajada Torres, Projektleiter bei STADLER sagt hierzu: „Für den Pressvorgang der Eisenmetalle nutzen wir beispielsweise einen kleineren Bunker, was in Kombination mit der erhöhten Position der Presse und der neuen Kabine für die Qualitätskontrolle die Gewinnung hochwertiger Eisenmetalle enorm vereinfacht.“
Detaillierte Analyse und sorgfältige Vorbereitung führen zum Erfolg
Die neue Konstruktion musste auf den Aufgabe- und Pressbereich der ursprünglichen Anlage abgestimmt werden, da dieser beibehalten wurde: „Um eine nahtlose Einbindung in die vorhandenen Strukturen und Systeme zu gewährleisten, haben wir möglichst viele Zeichnungen und Unterlagen zur ursprünglichen Anlage zusammengetragen“, erklärt Óscar Horcajada Torres. „Auch die Anlagenmodellierung mithilfe eines 3D-Scanners war hierbei sehr wichtig. Darüber hinaus war die ausgezeichnete Kommunikation mit dem Valorsul Team entscheidend für den Erfolg des Projektes.“
António Afonso ergänzt: „Hier müssen der große Einsatz und die Kooperationsbereitschaft des STADLER Teams in der Entwicklungsphase besonders hervorgehoben werden, das alles unternahm, um Valorsuls Anforderungen gerecht zu werden. Das Team überzeugte mit seinem Erfahrungsschatz, seinem Know-how und seiner Kompetenz, sodass die Realisierung dieses anspruchsvollen Projektes von Erfolg gekrönt war. Die neuen Maschinen wurden perfekt in die vorhandene Anlage integriert und das Ergebnis war eine gut strukturierte, unterbrechungsfrei arbeitende Sortierlinie ohne betriebliche Einschränkungen, bei der sämtliche Maschinen und Transportwege gut zugänglich sind.“
Lieferung in Rekordzeit dank sorgfältiger Planung, Flexibilität und effizienter Kommunikation
Das Projekt war insofern eine besondere Herausforderung, als dass die ursprüngliche Anlage mit äußerster Sorgfalt demontiert werden musste, um die vorhandenen Maschinen zu erhalten, die auch in der neuen Konstruktion eingesetzt werden sollten. STADLER stand bei seiner Arbeit außerdem unter starkem Zeitdruck, da die Lagerflächen für die von Valorsul auch weiterhin gesammelten und angelieferten Abfälle begrenzt war. „Sorgfältige Planung und eine gute Vorbereitung des Montageteams waren hier genauso wichtig wie die gute Abstimmung mit dem Team von Valorsul“, sagt Óscar Horcajada Torres.
STADLER bewältigte die Demontage der vorhandenen Anlage und die Montage der neuen Anlage in der Rekordzeit von sieben Wochen. Zur großen Zufriedenheit von Valorsul konnte die neue Anlage im November 2023 in Betrieb genommen werden: „Während der Montagephase zeichnete sich das STADLER Team durch ein hohes Maß an Erfahrung und Einsatzbereitschaft ebenso wie durch die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften aus, sodass das Projekt sicher, termingerecht und ohne Verzögerung umgesetzt werden konnte“, resümiert António Afonso.