Erfolgreiche Halbzeit für Recyclingprojekt vom Österreichischen Kaffee- und Teeverband und ARA
07.02.2024
Gebrauchte Kaffeekapseln werden für das anschließende Recycling gesammelt
© Daniel Willinger/ARA
Österreichs erstes Kaffeekapsel-Recycling-Projekt, bei dem alle Kapselarten gesammelt werden, ließ die Sammelmenge bereits in den ersten drei Monaten deutlich steigen. Seit dem Start im Oktober 2023 wurden in den Pilotregionen Oberösterreich, den Bezirken Krems-Land und Schwechat mehr als 5 Mio. Kapseln (52 t) gesammelt. Noch bis Ende März 2024 haben Kaffeetrinker:innen die Möglichkeit, an der Initiative mitzuwirken und bekommen die Chance Kaffeekapsel-Jahresvorräte zu gewinnen. Mit ihrer Aktion wollen der Österreichische Kaffee- und Teeverband (KTV) und die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) Kaffeekapseln im Kreislauf halten und dafür Bewusstsein bei Konsument:innen schaffen. Unterstützt wird das Pilotprojekt von Partnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette: Führende Kaffeeproduzenten, die Verpackungshersteller Constantia Flexibles und Greiner Packaging sowie der Handelspartner Billa Plus sind mit an Bord.
Ein guter Start in den Tag beginnt für viele Menschen mit Kaffee, besonders Kaffeekapseln sind aufgrund der bequemen Zubereitung beliebt. Jedoch wurden diese bisher oftmals im Restmüll entsorgt. Das Kaffeekapsel-Recyclingprojekt des Österreichischen Kaffee- und Teeverbandes mit der ARA will diese Lücke schließen. In den Testregionen werden seit Oktober 2023 Kapseln aus allen Materialien und sämtlicher Hersteller gemeinsam gesammelt. Eine erste Bilanz übertrifft weit die Erwartungen der Initiatoren: Rund 46 t wurden in Oberösterreich und weitere 6 t in den Bezirken Krems-Land und Schwechat gesammelt. Die Aktion ist nicht nur europaweit das erste Projekt dieser Art, sondern markiert gleichzeitig bereits vor Abschluss der Testphase einen Meilenstein für die Kreislaufwirtschaft.
Oberösterreichs Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner ist begeistert vom Erfolg des Projekts: „Oberösterreich will sich als Vorzeigeregion für Kreislaufwirtschaft etablieren. Daher sind wir sehr stolz, dass unser Bundesland als eine der Pilotregionen für diese Recycling-Initiative mitwirkt. Ich möchte mich bei allen bedanken, die so fleißig Kaffeekapseln gesammelt haben. Damit gestaltet jede:r Oberösterreicher:in aktiv die Kreislaufwirtschaft und den Klimaschutz mit.“
V.l.n.r.: Jürgen Secklehner (ARAplus), Marcel Loeffler (Julius Meinl, KTV-Präsident), Marianne Neumüller-Klapper (Nespresso Österreich), Markus Achleitner (Wirtschaftslandesrat Oberösterreich), Martin Prieler (ARA), Johann Brunner (Österreichischer Kaffee- und Teeverband), Ulrich Ansteeg (Jacobs Douwe Egberts)
© Land OÖ
ARA Vorstandssprecher Harald Hauke sieht einen wichtigen Hebel in der Bewusstseinsbildung: „Nach nur drei Monaten konnten wir in den Testregionen im Vergleich zu den bisher bereits guten Ergebnissen bei der Sammlung von Kaffeekapseln einzelner Hersteller ein deutliches Sammelplus von über 20 Prozent generieren. Verpackungen sind unser österreichischer Rohstoff der Zukunft. Mit solchen innovativen Projekten stärken wir das Ressourcen-Bewusstsein in der Bevölkerung.“
Kaffee trinken, genießen, recyceln
Und so geht’s: Konsument:innen können Kunststoff-, Metall- oder kompostierbare Kapseln in allen Altstoffsammelzentren in Oberösterreich, Krems Land und Schwechat in speziell dafür vorgesehenen Behältern abgeben. In Oberösterreich ist die Rückgabe auch in allen Billa Plus Filialen möglich.
Die gesammelten Kapseln werden in einer neuen Recyclinganlage im oberösterreichischen Pettenbach aufbereitet: Kaffee und Kapseln werden getrennt und zu wertvollen Rohstoffen verarbeitet. Aus den bunten Kapseln entsteht wieder reines Aluminium bzw. Kunststoff für neue Produkte. Der Kaffeesatz dient als Bio-Dünger, Ölbindemittel oder Biogas. „Kapselrecycling lohnt sich gleich dreimal: Kaffeegenuss mit gutem Gewissen, Ressourcenschonung und eine starke Zusammenarbeit von Herstellern, Händlern und Industrie. Diese positive Resonanz unterstreicht die Bereitschaft aller Stakeholder aktiv zum Umweltschutz beizutragen“, ist Marcel Löffler, Präsident des Österreichischen Kaffee- und Teeverbandes, überzeugt.
V.l.n.r.: Marcel Löffler (Julius Meinl, KTV-Präsident), Daniel Schneider (Nespresso Österreich), Ulrich Ansteeg (Jacobs Douwe Egberts), Martin Doberer (Constantia Flexibles), Jürgen Secklehner (ARAplus), Bettina Carow (Greiner Packaging), Harald Hauke (ARA), Manuela Schneider (Tchibo), Martin Prieler (ARA), Johann Brunner (Österreichischer Kaffee- und Teeverband)
© Daniel Willinger/ARA
Breite Unterstützung aus Handel und Industrie
Seit Jahresbeginn sind auch die Kapselhersteller Constantia Flexibles und Greiner Packaging mit an Bord. Die Produzenten legen einen wertvollen Grundstein für den anschließenden Recyclingprozess und leisten mit ihrer Expertise einen wichtigen Beitrag für die branchenübergreifende Zusammenarbeit. „Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur ein loses Versprechen. Mit Projekten wie diesen arbeiten wir aktiv an der Kreislaufwirtschaft und entwickeln langlebige Kapseln, die auch aus Sekundärrohstoffen, wie recyceltem Aluminium bestehen. Dieser Weg ist nicht nur ressourcenschonender, damit verringern wir auch unseren ökologischen Fußabdruck und heben langfristig den Wert von Verpackungen aus Rezyklaten“, so Daniel Winkler, EVP Aluminum Division & Sustainability von Constantia Flexibles.
„Kreislaufwirtschaft braucht Innovationen. Dafür arbeiten wir als Verpackungshersteller kontinuierlich an unserem Design. Wir sehen uns dazu verpflichtet, mit allen Beteiligten der Wertschöpfungskette zusammenzuarbeiten, um eine globale Circular Economy zu ermöglichen. Denn uns ist bewusst, als Verpackungshersteller haben wir großen Einfluss auf die Umweltauswirkungen von Verpackungen“, erklärt Bettina Carow, Global Head of Procurement Direct Spend bei Greiner Packaging.
Kunststoff-, Metall- oder kompostierbare Kapseln können in allen Altstoffsammelzentren in Oberösterreich, Krems Land und Schwechat in speziell dafür vorgesehenen Behältern abgegeben werden
© Daniel Willinger/ARA
Auch im Handel ist der Zuspruch groß. „Der Erfolg übertrifft unsere Erwartungen, und wir sind besonders stolz darauf, einen Beitrag zu diesem wichtigen Recyclingprojekt zu leisten. In unseren 16 oberösterreichischen Billa Plus-Filialen haben die Konsument:innen die Möglichkeit genutzt, gebrauchte Kaffeekapseln für das anschließende Recycling zu sammeln“, so Thomas Steingruber, Billa Vertriebsdirektor für Oberösterreich .
Das Projekt wird von den Kapselherstellern Costa Coffee, Jacobs Douwe Egberts – mit den Marken L’OR, Jacobs, illy® (ein Markenzeichen, das unter Lizenz von Jacobs Douwe Egberts verwendet wird), Tassimo –, Julius Meinl, Lavazza, Nestlé – mit den Marken Nespresso, Nescafé® Farmers Origins, Nescafé® Dolce Gusto®, Starbucks® –, Billa – mit den Marken clever® und BILLA Bio –, Segafredo und Tchibo – mit den Marken Cafissimo und Qbo – sowie Eduscho unterstützt.
Jahresvorrat Kaffee gewinnen
Incentivierung soll die Sammelmenge bis zum Projektende im März 2024 noch einmal weiter ankurbeln. Wer seine Kapseln sammelt und in ein örtliches Altstoffsammelzentrum oder in eine der oberösterreichischen Billa Plus-Filialen bringt, hat die Chance, bis zum 31. März 2024 einen von monatlich fünf Jahresvorräten an Kaffeekapseln (1000 Kapseln) zu gewinnen. Dafür muss in der App Digi-Cycle die Rückgabe festgehalten und ein QR-Code gescannt werden. Danach nimmt man automatisch an der Verlosung teil.