Kreislaufwirtschaft – ökologisch und ökonomisch sinnvoll

Der Übergang zur Kreislaufwirtschaft ist in der kunststoffherstellenden Industrie in vollem Gange. Denn in der Branche ist die Erkenntnis, dass gebrauchte Kunststoffprodukte kein Abfall, sondern ein wertvoller Rohstoff sind, schon längst Stand der Dinge.

© Fraunhofer-Institut UMSICHT

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Noch erscheint es aber vielen „zeitgeistig“, sich abfällig über gebrauchte Kunststoffe zu äußern. Dies spiegelt sich in zum Teil völlig undifferenzierten Vorwürfen gegen Plastikmüll wider. Dies kritisiert auch Roland Straßburger, Präsident der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK) und Vorsitzender der Geschäftsführung von Schütz im Interview mit der K-ZEITUNG: „Viele Vorwürfe basieren aber auf Unwissen oder auch schlichter Meinungsmache. Plastik wird schnell als Umweltsünder abgestempelt. Dabei wird sein Beitrag zu einer nachhaltigen, klimaschonenden Lebensweise komplett übersehen. Kunststoffe einfach wegzulassen oder durch andere Materialien zu ersetzen, klingt verlockend einfach, hätte aber massive negative Auswirkungen auf das Klima.“

Die Dimension des Beitrags, den Wertstoffrecycling zum Klimaschutz leisten kann, verdeutlicht eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) im Auftrag der Alba Group. Die Ergebnisse der Untersuchung fassen die Wissenschaftler kurz und prägnant zusammen: Recycling ist der Schlüsselfaktor, um die EU-Klimaziele zu erreichen.

Recycling sichert wertvolle Rohstoffe für die Industrie: 2020 wurden im Vergleich zur Primärproduktion 28,8 Mio. t Ressourcen wie Rohöl oder Eisenerz eingespart. Weitere Potenziale könnten etwa durch Mindestquoten für den Einsatz von Recyclingrohstoffen gehoben werden, prognostizieren die Wissenschaftler in ihrer „resources SAVED by recycling“-Studie.

Laut Dr.-Ing. Markus Hiebel, Leiter der Abteilung Nachhaltigkeit und Partizipation im Fraunhofer UMSICHT, verspricht eine konsequente Ausrichtung der gesamten Wertschöpfungskette nach dem Kreislauf-Prinzip die größten Einspareffekte. Produkte sollten daher von Anfang an so konzipiert und behandelt werden, dass sie Recyclingrohstoffe enthalten und sich am Ende sinnvoll stofflich verwerten lassen, erklärt der Experte. Er fordert ein rundum neues Denken hin zu einer echten „Circular Economy“.

Als Erkenntnis leitet Fraunhofer UMSICHT aus der „resources SAVED by recycling“-Studie ab, dass das Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2030 europaweit um mindestens 55 % zu verringern, nur mit einem konsequenten Einsatz von Recyclingrohstoffen zu erreichen ist. Dazu verweisen sie exemplarisch auf den Bereich Kunststoffe: Im Vergleich zu Primärkunststoffen aus Rohöl spart demnach die Nutzung hochwertiger Recyclingkunststoffe mehr als 50 % Treibhausgasemissionen ein.

www.academic-society.de


Weiterführende Links:

https://www.k-zeitung.de/kunststoff-leistet-beitrag-zu-nachhaltiger-lebensweise/

https://www.umsicht.fraunhofer.de/de/presse-medien/pressemitteilungen/2021/rohstoff-recycling.html

https://www.academic-society.de/recherche-tipp/recycling-ist-schl%C3%BCsselfaktor-f%C3%BCr-klimaschutz.html


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