ATEX Sicherheitstechnik für Förderanlagen
13.12.2023Grüner Strom und Dampf für die Nachbarschaft: E.ON Energy Solutions betreibt in Bergkamen ein Biomasse-Heizkraftwerk mit einer Leistung von bis zu 20 MW, das für die regionale Energieversorgung sowie die zukünftige Dampfbereitstellung der nahegelegenen Bayer AG eine zentrale Rolle spielt.
Eines der Förderbänder auf dem E.ON-Gelände: ein Vertikalförderer zur Beschickung eines Silos für die Bevorratung von Holzschnitzeln. Sämtliche Fördersysteme bei E.ON in Bergkamen sind mit Seilzugnotschaltern oder Schiefschaltern von Kiepe ausgestattet
© Kiepe Electric GmbH
Schutzschalter mindern Explosionsrisiko
Besondere Gefahrenpotentiale bieten dabei die zerkleinerten Holzpartikel, weshalb sämtliche Anlagen, Silos, Leitungen, Förderstrecken oder Messvorrichtungen entsprechenden Brand- und Explosionsschutzverordnungen unterliegen. Aufgrund des erhöhten Staubaufkommens bei der Zerkleinerung und dem innerbetrieblichen Transport der Biomasse ist stets mit der Bildung explosionsfähiger Atmosphären zu rechnen.
Inspektion eines Schaltergehäuses bei E.ON: Hinter einer Revisionsklappe befindet sich ein über 13 Jahre alter Schieflaufschalter von Kiepe Electric mit Edelstahlrolle unter einer Schicht von Holzstaub und Schmutz. Kurz nach dem Einbau kümmerte sich Kiepe 2010 darum, den Schalter umzumontieren und dadurch die Beweglichkeit des Rollenhebels zu verbessern. Dieser wurde in diesem Jahr zum ersten Mal ersetzt
© Kiepe Electric GmbH
Die Schieflaufschalter bei E.ON wurden so eingestellt, dass sie die Bänder bei starker Auslenkung sofort abschalten, um Folgeschäden zu verhindern. Generell bieten die Komponenten von Kiepe Electric neben der Direktabschaltung auch die Option eines vorausgehenden Warnhinweises – insgesamt ein relevanter Sicherheitsmechanismus für den reibungslosen Betrieb der Anlage.
Bei Klemmern, Blockaden oder Personen, die in eine Förderanlage geraten, kommen die strategisch positionierten Kiepe Seilzugnotschalter zum Einsatz, um den Förderbetrieb rechtzeitig zu stoppen und die Unfallgefahr drastisch zu minimieren.
Die eingebauten Rollenhebel werden trotz regelmäßiger Druckluftbehandlung durch das Fördergut verunreinigt, der Lack über die vielen Jahre hinweg angegriffen. Die Funktionstüchtigkeit sämtlicher Schalter blieb davon jedoch völlig unbeeinträchtigt
© Kiepe Electric GmbH
Zuverlässig wie am ersten Tag
Seit dem Einbau der Kiepe Schutzschalter vor 2010 bestand bis heute keinerlei Notwendigkeit, diese zu ersetzen. Sie werden von Zeit zu Zeit mit Druckluft gereinigt, doch sämtliche äußeren Einflüsse konnten deren Funktionstüchtigkeit nicht beeinträchtigen. „Wir waren sichtlich überrascht darüber, dass die Not- und Schieflaufschalter bis heute so hartnäckig ihren Dienst verrichtet haben. In einer derart rauen Umgebung hätten wir mit anderen Ergebnissen gerechnet“, so Jan Puschmann, E.ON Elektrotechniker und Abfallbeauftragter, bei einer Kontrollbegehung 2023 in Bergkamen.
Einer von mehreren Seilzugnotschaltern von Kiepe Electric bei E.ON. Unabhängig davon, wie oft die Reißleine beim Betrieb des Förderbands überhaupt schon gezogen werden musste, sind die Schalter auch nach über einem Jahrzehnt funktionstüchtig
© Kiepe Electric GmbH
Konfigurierbare Schalter für alle Fördersysteme
Aufgrund der mitunter hohen Bandgeschwindigkeiten kommt es gelegentlich bei Fördersystemen zu unerwarteten Verschleißsituationen und Stillstandzeiten. Entsprechende Anpassungen von Anlagen – mitunter auch die Einrichtung komplett neuer Förderstrecken – führen deshalb zu unterschiedlichen Anforderungen an die Sicherheitstechnik. Vorsorglich hat Kiepe Electric durch die Umstellung auf eine modulare Baugruppenstruktur ihrer Schalter die notwendigen Voraussetzungen dafür geschaffen, passende Produkte nach individuellen Kriterien vorzukonfigurieren und damit auch die Verfügbarkeit der Komponenten sowie der Förderanlagen zu erhöhen.
Notschalter des Traditionsunternehmens Kiepe Electric tauchen immer mal wieder in großen Stückzahlen bei Anlagen auf, die bereits im vergangenen Jahrhundert in Betrieb genommen wurden. Sie verrichten bis heute störungsfrei ihren Dienst.