Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlammasche

MSE Mobile Schlammentwässerung GmbH, GELSENWASSER AG und EMG Easymining Germany GmbH kooperieren bei der Phosphor-Rückgewinnung aus Aschen, die bei der Verwertung von Klärschlamm erzeugt werden. Die Unternehmensleitungen haben am 12. September 2023 einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Die Unternehmen werden gemeinsam die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlammaschen für den Südwesten Deutschlands konkret weiter vorantreiben.

Stehen für die Kooperation zur Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlammasche: (v. l.) Gelsenwasser-Vorstand Dr. Dirk Waider, Christian Kabbe, Geschäftsführer der EMG, Martin Braunersreuther, Phosphorgewinnung Schkopau, Dr. Agnes Janda, Leiterin des Bereichs Abwasser bei Gelsenwasser, MSE-Geschäftsführer Leo Homann, und Tim Bunthoff, Abteilungsleiter für die Klärschlammverwertung bei der GELSENWASSER AG
© GELSENWASSER AG

Stehen für die Kooperation zur Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlammasche: (v. l.) Gelsenwasser-Vorstand Dr. Dirk Waider, Christian Kabbe, Geschäftsführer der EMG, Martin Braunersreuther, Phosphorgewinnung Schkopau, Dr. Agnes Janda, Leiterin des Bereichs Abwasser bei Gelsenwasser, MSE-Geschäftsführer Leo Homann, und Tim Bunthoff, Abteilungsleiter für die Klärschlammverwertung bei der GELSENWASSER AG
© GELSENWASSER AG
Dazu gehört die Errichtung einer Ash2Phos-Anlage. Bis die Anlage in Betrieb gehen wird können Aschen aus der Klärschlammverbrennung nach Schkopau in Sachsen-Anhalt geliefert werden, dort wird die erste Phosphorgewinnungsanlage dieser Art gebaut. MSE/EnBW planen aktuell die Errichtung und den Betrieb eines Klärschlammheizkraftwerks am Standort Walheim. Die Projekte werden zukünftig zusammen einen wesentlichen Beitrag zur Kreislaufführung von sauberem Phosphor in Deutschland leisten.

 

Phosphor-Rückgewinnungsquote von über 90 %

Mit dem patentierten Ash2Phos-Verfahren von Easymining, einem Tochterunternehmen innerhalb der Ragn-Sells Gruppe, steht ein System zur Verfügung, das aus dem erneuerbaren, mineralischen Rohstoff Asche Calciumphosphat (RevoCaP™) als universellen Rohstoff für phosphorhaltige Produkte, z. B. hochwertige Dünger gewinnt. Gleichzeitig werden Schadstoffe, wie Schwermetalle, ausgeschleust. Das Ash2Phos-Verfahren zeichnet sich durch eine sehr hohe Phosphor-Rückgewinnungsquote von über 90% und eine sehr hohen Verwertungsquote in Bezug zur Aschezufuhr von über 95 % aus.

Letztere wird erreicht durch die Erzeugung von Co-Produkten, die z.B. als Fällmittel in der Abwasserbehandlung bzw. Grundstoff in der Baustoffindustrie genutzt werden und somit weitere Stoffkreisläufe schließen. Für den erstmaligen großtechnischen Einsatz des Ash2Phos-Verfahrens laufen zurzeit die Planungen einer Anlage im Chemiepark Schkopau durch das Joint-Venture von Gelsenwasser und EasyMining, die Phosphorgewinnung Schkopau GmbH, deren Inbetriebnahme für Ende 2026 vorgesehen ist.

www.easymining.com

www.gelsenwasser.de

www.mse-deutschland.de

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 03/2018 Woher nehmen, wenn nicht importieren?

PARFORCE – ein innovatives Verfahren zur Phosphor-Rückgewinnung

1 Einführung Phosphor bzw. Phosphat gehört zu den strategischen Rohstoffen – bereits 2014 wurde Phosphatgestein von der EU-Kommission in die Liste der 20 kritischen Rohstoffe der Europäischen...

mehr
Ausgabe 02/2018

Phosphor-Rückgewinnung – Chancen für eine technisch-ökonomische Lösung?

Es handelt sich um ein Netzwerk von inzwischen rd. 3000 Unternehmen, die sich u.a. mit umweltfreundlicher Energiegewinnung, Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft befassen und eine...

mehr

Entsorgungsnotstand Klärschlamm?!

DWA-KlärschlammTage zum Umgang mit den Schlämmen

Aktuelle politische, rechtliche und verfahrenstechnische Entwicklungen in der Klärschlammbehandlung und Klärschlammentsorgung sind Thema der elften KlärschlammTage, die die Deutsche Vereinigung...

mehr
Ausgabe 01/2020 Neuerscheinung

Verwertung von Klärschlamm

Mit der novellierten AbfKläV werden die  bisher geltenden Anforderungen an die bodenbezogene Klärschlammverwertung verschärft und der Anwendungsbereich der Verordnung auch auf Maßnahmen des...

mehr
Ausgabe 04/2018 Zweites „Leben“ für Phosphor

DBU unterstützt Verfahren zur Düngergewinnung mit 119 000 €

Mit der Firma Seraplant (Haldensleben) und der Materialforschungs- und Prüfanstalt an der Bauhaus-Universität Weimar hat die Firma Glatt Ingenieurtechnik (Weimar) eine Möglichkeit gefunden,...

mehr