Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlammasche
18.09.2023MSE Mobile Schlammentwässerung GmbH, GELSENWASSER AG und EMG Easymining Germany GmbH kooperieren bei der Phosphor-Rückgewinnung aus Aschen, die bei der Verwertung von Klärschlamm erzeugt werden. Die Unternehmensleitungen haben am 12. September 2023 einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Die Unternehmen werden gemeinsam die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlammaschen für den Südwesten Deutschlands konkret weiter vorantreiben.
Stehen für die Kooperation zur Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlammasche: (v. l.) Gelsenwasser-Vorstand Dr. Dirk Waider, Christian Kabbe, Geschäftsführer der EMG, Martin Braunersreuther, Phosphorgewinnung Schkopau, Dr. Agnes Janda, Leiterin des Bereichs Abwasser bei Gelsenwasser, MSE-Geschäftsführer Leo Homann, und Tim Bunthoff, Abteilungsleiter für die Klärschlammverwertung bei der GELSENWASSER AG
© GELSENWASSER AG
Dazu gehört die Errichtung einer Ash2Phos-Anlage. Bis die Anlage in Betrieb gehen wird können Aschen aus der Klärschlammverbrennung nach Schkopau in Sachsen-Anhalt geliefert werden, dort wird die erste Phosphorgewinnungsanlage dieser Art gebaut. MSE/EnBW planen aktuell die Errichtung und den Betrieb eines Klärschlammheizkraftwerks am Standort Walheim. Die Projekte werden zukünftig zusammen einen wesentlichen Beitrag zur Kreislaufführung von sauberem Phosphor in Deutschland leisten.
Phosphor-Rückgewinnungsquote von über 90 %
Mit dem patentierten Ash2Phos-Verfahren von Easymining, einem Tochterunternehmen innerhalb der Ragn-Sells Gruppe, steht ein System zur Verfügung, das aus dem erneuerbaren, mineralischen Rohstoff Asche Calciumphosphat (RevoCaP™) als universellen Rohstoff für phosphorhaltige Produkte, z. B. hochwertige Dünger gewinnt. Gleichzeitig werden Schadstoffe, wie Schwermetalle, ausgeschleust. Das Ash2Phos-Verfahren zeichnet sich durch eine sehr hohe Phosphor-Rückgewinnungsquote von über 90% und eine sehr hohen Verwertungsquote in Bezug zur Aschezufuhr von über 95 % aus.
Letztere wird erreicht durch die Erzeugung von Co-Produkten, die z.B. als Fällmittel in der Abwasserbehandlung bzw. Grundstoff in der Baustoffindustrie genutzt werden und somit weitere Stoffkreisläufe schließen. Für den erstmaligen großtechnischen Einsatz des Ash2Phos-Verfahrens laufen zurzeit die Planungen einer Anlage im Chemiepark Schkopau durch das Joint-Venture von Gelsenwasser und EasyMining, die Phosphorgewinnung Schkopau GmbH, deren Inbetriebnahme für Ende 2026 vorgesehen ist.