Wirtschaftlichkeit trifft Rechtssicherheit: Doppstadts mobil-modulares Aufbereitungskonzept (MMPC) für Bio- und Gewerbeabfälle löst ein Investitionsdilemma der Entsorgungsbranche
17.01.2025Anlagenbetreiber in der Entsorgungsbranche stehen vor einem ständigen Balanceakt zwischen der Wirtschaftlichkeit von Investitionen und der Einhaltung von rechtlichen Anforderungen.
Gewinn für die Umwelt und Wirtschaftlichkeit: Mit dem MMPC erfüllt die Wiese Umwelt Service GmbH am Standort in Polte-Ringfurth nicht nur die gesetzlichen Anforderungen an die Störstoffentfrachtung, sondern senkt auch Entsorgungskosten
© Doppstadt Umwelttechnik GmbH
Michael Zeppenfeldt, Vertriebsleiter Deutschland der Doppstadt Umwelttechnik GmbH, stellt im Interview das Mobile Modular Processing Concept (MMPC) von Doppstadt vor. Die Lösung vereint Wirtschaftlichkeit, Flexibilität, Effizienz und Rechtssicherheit bei der Vorbehandlung und Aufbereitung von Gewerbe-, Baumisch- und Bioabfall sowie Siebresten aus der Bioabfallaufbereitung.
Bei der Remondis SE & Co. KG verarbeitet das MMPC am Standort Melsdorf bis zu 30.000 Tonnen Gewerbeabfall pro Jahr und erfüllt höchste Anforderungen an Flexibilität, Wirtschaftlichkeit und Rechtssicherheit – optimal für aktuelle und kommende gesetzliche Vorgaben
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Herr Zeppenfeldt, Unternehmen der Entsorgungsbranche sind heute mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Neben wirtschaftlichen Zwängen müssen sie auch ständig wechselnde rechtliche Anforderungen berücksichtigen. Wie würden Sie diese Situation beschreiben?
Gewerbeabfall Feinkorn nach Vorbehandlung mit MMPC
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Entsorgungsunternehmen stehen in der Tat vor einem ständigen Balanceakt, fast wie ein Seiltänzer. Auf der einen Seite ist da wirtschaftlicher Druck, auf der anderen Seite benötigen sie für Investitionen größtmögliche Rechts- und Planungssicherheit. Die rechtlichen Rahmenbedingungen ändern sich jedoch ständig: Beispielsweise tritt im Mai 2025 die Novelle der Bioabfallverordnung mit verschärften Anforderungen an den Fremdstoffgehalt der Bioabfälle in Kraft. Außerdem sollen die geplanten Neuregelungen der Gewerbeabfallverordnung laut Referentenentwurf zum 1. Januar 2026 in Kraft treten.
Die ohnehin umfassenden und stringenten Regelungen sollen darin nochmals erweitert sowie die behördliche Kontrolle verstärkt werden. Bis Ende 2030 will die Bundesregierung überprüfen, ob die Ziele der Verordnung erreicht worden sind. Entsorgungsunternehmen sind also auf flexible Lösungen angewiesen, die sich ohne hohe Investitionen an die sich ändernden Rahmenbedingungen anpassen lassen und ihre Wertschöpfung erhöhen.
Wie begegnet Doppstadt diesen enormen Herausforderungen?
Bioabfall Feinkorn nach Vorbehandlung mit MMPC
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Genau hier setzt unser MMPC an. Die Abkürzung steht für „Mobile Modular Processing Concept“ und bietet eine rechtssichere, aber vor allem wirtschaftliche Lösung für Unternehmen der Entsorgungsbranche. Das Konzept besteht aus mobilen Standardmaschinen und ist modular aufgebaut. Das bedeutet, dass sich die Komponenten der Anlage problemlos neu kombinieren und nach dem Baukastenprinzip auch erweitern lassen.
Gewerbeabfall Input
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Welche Vorteile ergeben sich daraus für die Anlagenbetreiber?
Im Vergleich zu stationärer Technik ist das Investitionsrisiko gering. Denn ob Wirtschaftlichkeit oder rechtliche Komponenten, Entsorgungsunternehmen sind mit dem MMPC auf der sicheren Seite. Durch geringe Investitionen bei gleichzeitiger Erhöhung der Wertschöpfung erreicht das MMPC schnell Rentabilität. Daraus ergibt sich vor allem eines: Kalkulationssicherheit.
Können Sie Beispiele aus der Praxis nennen, wo das MMPC bereits erfolgreich eingesetzt wird?
Neben fünf aktuell im Markt installierten Anlagen ist die Remondis SE & Co. KG als einer der größten Akteure in der Entsorgungswirtschaft ein sehr gutes Beispiel. Das Unternehmen setzt am Standort Melsdorf in Schleswig-Holstein auf unser MMPC, um die Vorbehandlung von Gewerbeabfall wirtschaftlicher zu gestalten und gleichzeitig auf zukünftige rechtliche Anforderungen vorbereitet zu sein. Das MMPC soll pro Jahr 30 000 t Gewerbeabfall aus der Region verarbeiten. Umgerechnet sind das 100 t am Tag und 15 t/h. Es geht der Remondis darum, eigene Gewerbeabfallmengen mit der Anlage entsprechend der jetzigen und zukünftigen Gewerbeabfallverordnung behandeln zu können. Die zentralen Anforderungen sind Flexibilität, Rechtssicherheit und Wirtschaftlichkeit. Wenn sich das Geschäft ändert, kann Remondis das MMPC ganz leicht an neue Anforderungen anpassen. Das Beispiel Remondis Melsdorf zeigt uns: Der Bedarf nach wirtschaftlichen und rechtssicheren Anlagen am Markt wächst.
Bioabfall Input
© Doppstadt Umwelttechnik GmbH
Die rechtssichere Vorbehandlung von Gewerbeabfall ist das eine – wie profitieren Unternehmen bei der Aufbereitung von Bioabfall?
Hier ist die Wiese Umwelt Service GmbH mit Sitz in Berga (Thüringen) ein gutes Beispiel. Der Familienbetrieb ist mit der Zeit stark gewachsen und kompostiert nun etwa 30 000 t Bioabfall pro Jahr. Mit unserem MMPC ist das Unternehmen in der Lage, die mit der Gesetzesnovelle in Kraft tretenden Anforderungen an die Störstoffentfrachtung einzuhalten.
Doch damit nicht genug: Mit der höheren Qualität stieg die Kundenzufriedenheit bei Wiese. Gleichzeitig sanken die Entsorgungskosten für Siebreste erheblich um ca. 600 000 € pro Jahr. Wir bei Doppstadt arbeiten nach dem Motto „Turn trash into cash – Just do it smart“ und haben damit allein in den vergangenen Monaten bereits fünf weitere Unternehmen aus der Entsorgungsbranche vom MMPC überzeugt.