FUCHS A Terex Brand präsentiert die MHL840 BATTERY+ auf der IFAT
Seit den 1980er Jahren ist Nachhaltigkeit ein integraler Bestandteil von FUCHS. Angefangen mit der ersten elektrisch betriebenen Lademaschine hat FUCHS kontinuierlich sein Portfolio an Elektromaschinen erweitert, wobei nun alle Modelle (außer Holzumschlagmaschinen) als elektrische Varianten erhältlich sind. Mit der Einführung des „Powerpacks“, einem Diesel-/Hydraulik-Modul, erreichte FUCHS einen weiteren Meilenstein, der die Flexibilität von kabelgebundenen Elektromaschinen erhöht.
Jetzt setzt FUCHS mit der MHL840 BATTERY+ neue Maßstäbe in Sachen Elektromobilität. Entwickelt mit Blick auf Nachhaltigkeit und Praktikabilität, bietet die MHL840 BATTERY+ maximale Flexibilität für Kunden. Das modulare Batteriesystem ermöglicht eine stufenweise Erweiterung, sodass Kunden nur die benötigte Batteriekapazität bezahlen. Selbst in der Grundkonfiguration liefern die installierten Lithium-Ionen-Batterien genug Energie für bis zu drei Stunden autarken Betrieb ohne Leistungsverlust.
Das Aufladen der Maschine ist ein Kinderspiel, ähnlich wie das Laden eines Laptops. Sobald sie an die lokale Stromversorgung angeschlossen ist, laden sich die Batterien automatisch nach Bedarf auf, was die Notwendigkeit eines separaten Ladegeräts überflüssig macht und jahrelangen zuverlässigen Betrieb gewährleistet.
Die MHL840 BATTERY+ verfügt optional außerdem über automatische Lastspitzenkappung in Kombination mit einem standardmäßigen Softstarter, was die Belastung des lokalen Stromnetzes reduziert und die Betriebskosten senkt. Die Maschine ist die ideale Wahl für diejenigen, die umweltfreundliche und ökonomische Lösungen suchen. Darüber hinaus bietet die Kompatibilität mit weniger leistungsstarken Stromanschlüssen zusätzliche Flexibilität.
Egal, ob es sich um Hausmüll, Baustoffrecycling, Biomasse oder gemischten Schrott handelt, die MHL840 BATTERY+ ist die optimale Maschine für Ihre Anforderungen. Mit einer fein abgestimmten 2-Kreis-Hydraulik sorgt sie für schnelle und präzise Arbeitszyklen mit maximaler Nutzleistung.
Im Rahmen der BLUE Evolution Strategie bleibt FUCHS weiterhin bestrebt, sein Portfolio an emissionsfreien Umschlagmaschinen auszubauen. Man darf gespannt sein auf weitere Innovationen.
Modularität ist ein entscheidender Faktor
Anlässlich der Vorstellung der MHL840 BATTERY+ mit modularem Batteriesystem konnten wir mit Christian Oppermann, Principal Design Engineer bei Fuchs über die Entwicklung der neuen Umschlagmaschine sprechen.
recovery: Würden Sie sich und Ihren Aufgabenbereich bei Fuchs kurz vorstellen?
Christian Oppermann: Ich habe vor 7 Jahren als Softwareentwickler bei FUCHS angefangen. Seit ca. 5 Jahren bin ich verantwortlich für den Bereich elektrische Fahrzeuginfrastruktur und Softwareentwicklung. Zuvor habe ich ca. 9 Jahre lang in der Windenergie gearbeitet. Die ersten 3 Jahre als technischer Produktmanager für den Bereich Elektrische Systeme und Softwareintegration weitere 6 Jahre dann als Head of Electrical Engineering & Head of Application Engineering.
Während dieser Zeit habe ich mich intensiv mit elektrischer Infrastruktur, der Betriebsführung von Multimegawatt Windenergieanlagen und der Regelung von erneuerbaren Energien an Verteilernetzen beschäftigt. Zudem war die Zertifizierung von Erzeugungseinheiten und Erzeugungsanlagen ein großer Teil meiner Arbeit. In Europa habe ich so einige Windparks durch die Zertifizierung bis zur Netzeinspeisung begleitet. 2017 kam dann der Wechsel zu FUCHS und somit der Branchenwechsel zu den mobilen Arbeitsmaschinen.
recovery: Was waren die spannendsten Herausforderungen bei der Entwicklung der Umschlagmaschine MHL840 BATTERY+? Welchen Aufgabenbereich haben Sie betreut?
Christian Oppermann: Wenn man ein solches Projekt angeht, gibt es sehr viele spannende fachübergreifende Herausforderungen. Diese gehen von der mechanischen und elektrischen Integration über die Fragen Kühlung und Klimatisierung bis hin zur späteren Betriebsführung mit Sicherheitskonzept.
Ich denke, jeder der Spaß an Technologie hat, findet eine für sich spannende Aufgabe in solch einer Maschine!
Mein Team und ich haben uns mit der elektrischen Infrastruktur und der Betriebsführungssoftware auseinandergesetzt. Im Fokus lag die Integration der elektrischen Hochvoltkomponenten, die Anbindung an die Maschineninfrastruktur und die softwareseitige Integration der Betriebsmodi Netzbetrieb und Akkubetrieb. Um die Akkukapazität sowie den Netzanschluss der Maschine auch in der Zukunft an Kundenwünsche anpassen zu können, war die Modularität des Systems ein entscheidender Faktor. Aus diesen Rahmenbedingungen ist ein Konzept entstanden, was in Zukunft elektrisch an nahezu jede Fuchs Elektromaschine adaptierbar ist.
recovery: Welche neuen Features bringt die Maschine mit auf den Markt?
Christian Oppermann: Die Maschine kommt ohne zusätzliche Ladeinfrastruktur aus. Ein industriell üblicher 400V Drehstromanschluss mit entsprechender Anschlussleistung ist ausreichend für den Betrieb. Durch das Verbinden oder Trennen des Netzsteckers erkennt die Maschine automatisch den Betriebsmodi und wechselt diesen, wenn alle Bedingungen hierfür erfüllt sind.
Im Netzbetrieb regelt die Maschine durch unsere Betriebsführungssoftware den Energiehaushalt in Abhängigkeit der zur Verfügung gestellten Energiequelle. Es kann sowohl Abgabeleistung der Maschine als auch Ladeleistung der Batterien beeinflusst werden. In der Standardkonfiguration hat die Abgabeleistung der Maschine Vorrang vor der Ladeleistung, so dass die volle Performance der Maschine abgerufen werden kann. Die Ladeleistung kann variieren je nach Betriebspunkt und Auslastung. Unter optimalen Bedingungen ist es möglich mit der Maschine voll zu arbeiten und die Akkus parallel in einer Stunde zu laden.
Der Akkubetrieb gibt dem Anwender die notwendige Mobilität. Auch hier kann die MHL840 BATTERY+ ohne Einschränkungen mit voller Performance betrieben werden. Die Laufzeit variiert abhängig von der gewünschten Akkukapazität und der Anwendung.
Eine Reduzierung der Maschinenabgangsleistung während des Akkubetriebes ist ebenfalls möglich. Gerade wenn die mobil zu bewältigende Aufgabe nicht die volle Maschinenperformance benötigt, haben Betreiber hier die Möglichkeit selbst Einfluss auf ihre Akkulaufzeit zu nehmen.
Zusätzlich bietet das Konzept weitere innovative, zukunftsfähige Funktionen, die ein Alleinstellungsmerkmal am Markt bilden.
All diese Features sind nach unserem Verständnis wichtige Bausteine, um unsere Kunden bei der Transformation zum elektrischen System nachhaltig zu unterstützen und bieten zukunftssicher Möglichkeiten, um zur Verfügung stehende elektrische Energie gezielt zu nutzen.
recovery: Für welche Anwendungen wurde die MHL840 BATTERY+ entwickelt bzw. wo sehen Sie die prinzipiellen Einsatzgebiete? Gibt es schon Referenzprojekte?
Christian Oppermann: Das Ziel ist industrielle Prozesse so zu gestalten, dass ein Großteil der zu leistenden Arbeit möglichst ohne Energiezwischenspeicherung erfolgt. Die Anwendung richtet sich somit an Betreiber im industriellen Umfeld, wie z. B. Schrottplätze und Recyclinghöfe, die nicht den Fokus auf 8 Stunden Akkubetrieb haben, sondern ihre betriebliche Infrastruktur nachhaltig gestalten möchten. Hierfür müssen und möchten wir in den Dialog mit Betreibern gehen, um deren Bedürfnisse, Herausforderungen und Prozesse noch besser zu verstehen und gemeinsam das sinnvollste, ganzheitliche Elektrifizierungskonzept zu entwickeln. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit unserer Technologie für die meisten Kunden im Materialumschlag eine passende Lösung bieten.
Ein ähnliches Konzept wurde bereits bei der letzten bauma mit der MHL820 BATTERY+ vorgestellt. Mit der MHL840 BATTERY+ stellen wir jedoch nicht nur einen weiteren Maschinentyp mit Batterie vor, sondern gleichzeitig auch eine Weiterentwicklung des elektrischen Antriebstrangs und der Betriebsführung.
recovery: Gibt es verschiedene Ausführungen, angepasst an das Einsatzgebiet?
Christian Oppermann: Die MHL840 BATTERY+ kann optimal an die verschiedenen Betriebsbedingungen bei unseren Kunden angepasst werden. Durch den modularen Aufbau und ein umfangreiches Parametersetup bestehen sehr viele Anpassungsmöglichkeiten an Kundenwünsche.
Zudem kann die Akkukapazität je nach Einsatz skaliert werden, um eine möglichst effiziente und kostenoptimierte elektrische Lademaschine zu erhalten. Auch die erforderliche Anschlussleistung kann variabel auf die gegebenen Randbedingungen beim Kunden optimiert werden. Dadurch kann die Maschine auch zukünftig auf sich verändernde Anschluss- und Betriebsbedingungen beim Kunden adaptiert werden.